Nach 2.688 langen Tagen war es soweit: Gegen Heidenheim durfte der HSV endlich wieder über einen Bundesliga-Sieg jubeln. Doch das Spiel erwies sich als schleppend.
Denn insbesondere in der Anfangsphase hatten die Hamburger so ihre Probleme. Die Gäste bestimmten zunächst das Geschehen und prüften HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes, der sein Team mit starken Paraden im Spiel hielt, gleich mehrfach. Nach etwa 20 Minuten drehten die Rothosen aber zunehmend auf und wurden belohnt: Luka Vušković markierte kurz vor der Pause (42.) den ersten Bundesliga-Treffer des HSV seit Mai 2018. Neuzugang Rayan Philippe erhöhte nach dem Seitenwechsel sogar auf 2:0 (59.), ehe Adam Kölle in der Nachspielzeit (90.+3) noch einmal verkürzen konnte.
Der HSV gegen Heidenheim in der Einzelkritik
Daniel Heuer Fernandes: Schon in der Anfangsphase hielt der Aufstiegsheld den HSV mit zwei Mega-Reflexen (11. und 12.) im Spiel. Und auch im zweiten Durchgang war Heuer Fernandes lange nicht zu bezwingen. Beim Gegentreffer (90.+4) machtlos. Note: 2
Giorgi Gocholeishvili (bis 85.): Offensiv beackerte der Georgier die rechte Seite oft im Alleingang, da Rayan Philippe immer wieder ins Zentrum einrückte. Sein Highlight: Mit einem überragenden Pass auf Vieira, der dann wiederum Philippe bediente, leitete Gocholeishvili das 2:0 ein. Auch beim ersten Treffer hatte er seine Füße im Spiel. Note: 2
Warmed Omari: Der bislang stabilste Innenverteidiger des HSV leistete sich gegen Heidenheim so manche Unaufmerksamkeit. Auch wenn er nicht negativ abfiel, war es seine schwächste Leistung im Dress der Rothosen. Note: 3-
Luka Vuskovic: Von Anfang an gehörte Vuskovic zu den Protagonisten dieser Partie. Immer wieder deutete er sein enormes Potenzial an, immer wieder schlichen sich aber auch Unsicherheiten in sein Spiel ein. Der Kroate vergab die Riesenchance auf das 1:0 (28.), machte es kurz vor der Halbzeit jedoch besser (42.). Nach dem Seitenwechsel dann ein echter Turm in der Schlacht. Note: 2-
Daniel Elfadli: Nach einigen Mini-Wacklern zum Start steigerte sich Elfadli im Laufe des Spiels merklich. Gelegentlich sorgte er auch mit dynamischen Offensiv-Vorstößen für Gefahr. Note: 3
Miro Muheim: Der Ersatzkapitän machte seine Sache von Anfang an gut und bot als einer von wenigen Spielern konstant Lösungen im Spielaufbau an. Eine Chance von Dompé (52.) leitete er mit einem überragenden Zuspiel ein. Auch defensiv solide. Note: 2-

Nicolai Remberg: „Rambo“ machte seinem Spitznamen alle Ehren und ging in der Mittelfeld-Zentrale keinem Zweikampf aus dem Weg. Seine Limitationen im progressiven Passspiel kommen gegen tieferstehende Gegner allerdings klar zum Vorschein. Note: 3
Fabio Vieira (79.): Was für ein Auftritt! Schon jetzt erweist sich der Portugiese als merkliche Belebung für das HSV-Spiel: Er legte Philippe das 2:0 auf (59.) und brachte sowohl seine Mitspieler als auch sich selbst wiederholt in vielversprechende Positionen. Bei seiner Auswechslung erhob sich das gesamte Stadion. Note: 2+
Rayan Philippe (bis 74.): Bei seinem Startelf-Debüt in der Bundesliga hielt Philippe den rechten Flügel nur selten und zog stattdessen häufig in die Mitte. Dort war er beim 2:0 im Stile eines Mittelstürmers zur Stelle (59.). Vor allem bei Umschaltsituationen zeigte der Franzose sein ganzes Können. Note: 2-
Ransford Königsdörffer (bis 85.): Während Philippe oft im Zentrum unterwegs war, ließ sich Königsdörffer immer wieder fallen, um ins Spielgeschehen eingebunden zu sein. Doch noch hakt es mit dem eigenen Abschluss: In der ersten Halbzeit ließ der 23-Jährige die Monsterchance auf das 1:0 aus (27.). Note: 4+
Jean-Luc Dompé (bis 74.): Der Startelf-Rückkehrer hatte auffallend häufig Probleme mit der Standfestigkeit und rutschte mehrfach aus. Insgesamt agierte er etwas zu fahrig, auch wenn seine enorme Torgefahr die Heidenheimer Defensive durchgehend beschäftigt hielt. Note: 3
Nur die Raute – Alle News rund um den HSV
Joker:
Fabio Baldé (ab 74.): Was Einsatzbereitschaft angeht, kann man dem Eigengewächs nur wenig vorwerfen. Doch seine mangelnde Übersicht im Umschaltspiel trieb die Teamkollegen teilweise zur Verzweiflung. Note: Keine Bewertung
Albert Sambi Lokonga (ab 74.): In nur 15 Minuten deutete die Arsenal-Leihgabe an, dass er den HSV mit seinem präzisen Passspiel enorm bereichern dürfte. Note: Keine Bewertung
Alexander Røssing-Lelesiit (ab 78.): Nach drei Startelf-Einsätzen in Serie machte der junge Norweger als Joker einen deutlich verbesserten Eindruck. Beinahe hätte er Robert Glatzel sogar das 3:1 aufgelegt (90.+5). Note: Keine Bewertung
Robert Glatzel (ab 85.): Der Edel-Reservist hatte in der Nachspielzeit die große Chance, um den Volkspark endgültig explodieren zu lassen. Sein Versuch aus der Strafraummitte knallte jedoch gegen die Latte. Note: Keine Bewertung
William Mikelbrencis (ab 85.): In den letzten fünf Minuten plus Nachspielzeit half der Franzose, den Vorsprung über die Ziellinie zu retten. Note: Keine Bewertung