Die 1:4-Niederlage bei der TSG Hoffenheim entfachte eine altbekannte Diskussion neu: Hat der HSV ein Auswärtsproblem?
Zahlen und Eindrücke liefern zumindest Argumente dafür. Nach 14 Spieltagen steht fest, dass der HSV die Hinrunde als Schlusslicht der Bundesliga-Auswärtstabelle beenden wird. Fünf Niederlagen und zwei Unentschieden stehen bislang zu Buche, auf einen Sieg in der Fremde wartet man bislang vergeblich. Auswärtserfolge gelangen nur im DFB-Pokal gegen Pirmasens (1:2 n.V.) und Heidenheim (0:1). Die jüngsten Pleiten in Köln (1:4), Augsburg (0:1) und nun Hoffenheim markieren eine Serie, die Fragen aufwirft.
Dabei hatte die Mannschaft von Trainer Merlin Polzin durchaus gezeigt, dass sie auch auswärts konkurrenzfähig sein kann. Beim 1:2 in Leipzig präsentierte sich der HSV lange auf Augenhöhe mit einem Top-Team. Auch das 0:0 bei Union Berlin war beachtlich. Umso überraschender wirkte der Auftritt in der PreZero Arena, wo die Hamburger früh in Rückstand gerieten und über die gesamte Spieldauer völlig chancenlos blieben.
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HSV-Kapitän Poulsen: „Auswärtstabelle juckt mich null Komma null“
Kapitän Yussuf Poulsen misst der Auswärtsbilanz allerdings keine große Bedeutung bei. „Die Auswärtstabelle juckt mich eigentlich null Komma null“, sagte der Angreifer nach dem Spiel. Entscheidend sei allein die Gesamttabelle. Tatsächlich steht der HSV mit 15 Punkten weiterhin ordentlich da und profitiert von einer stabilen Heimbilanz im Volksparkstadion.
Auch Polzin will die Debatte nicht überhöhen. „Das hat wenig mit heim oder auswärts zu tun“, erklärte der 35-Jährige. Vielmehr verwies er auf die Qualität des Gegners. Hoffenheim habe mit aggressivem Pressing und hoher Intensität gespielt, was es seiner Mannschaft schwer gemacht habe, Lösungen zu finden. „Wir wissen, dass wir noch ein großes Stück von diesen Mannschaften entfernt sind“, so der Trainer.
Gleichzeitig blieb Polzin kritisch. In Hoffenheim habe sein Team insbesondere in den Zweikämpfen nicht das Niveau der Vorwochen erreicht. Die Analyse soll sachlich erfolgen, ohne die Niederlage zu überbewerten. Will der HSV langfristig unabhängig von seiner Heimstärke werden, wird er seine Auswärtsbilanz im weiteren Saisonverlauf allerdings zwingend verbessern müssen.
