Die aktuelle Ergebniskrise des HSV ruft auch Chefkritiker Dietmar Hamann auf den Plan. Ein Spieler frustriert den Experten besonders.
Nach nur einem Punkt aus den letzten fünf Partien befindet sich der Hamburger SV erstmals nach dem verkorksten Saisonstart in einer komplizierten Phase. Passend dazu meldet sich nun einer zu Wort, der das Geschehen seit Jahren intensiv beobachtet: Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann.
Zu kritisch will der TV-Experte mit dem HSV jedoch nichts ins Gericht gehen. „Phasen wie diese wirst du als Aufsteiger immer haben. Ich würde da nicht zu viel reinlesen“, wird Hamann von Bild zitiert. Schon nach dem verlorenen Derby gegen St. Pauli (0:2) habe er gedacht, „das war es jetzt“, doch der HSV habe ihn im Anschluss positiv überrascht. Dennoch sieht Hamann klare Schwächen: Es fehle an „Abgeklärtheit“ und am Glauben, sich für gute Leistungen „mit aller Macht zu belohnen“.
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Hamann übt Kritik an der HSV-Offensive
Besonders kritisch fällt sein Urteil über Jean-Luc Dompé aus. Der Offensivspieler erzielte zwar zwei Treffer, bleibt aber weit hinter seiner Zweitliga-Ausbeute zurück. „Er ist ein Spieler, der so viele Möglichkeiten hat. Er spielt immer, aber da muss mehr Zählbares als zwei Tore her“, sagt Hamann deutlich. „Er muss die Tore schießen und vorbereiten. Dass er auch mal aus dem Nichts was macht, habe ich noch nicht gesehen.“ Als Gegenbeispiel nennt er Ransford Königsdörffer, der „gefühlt mehr gemacht“ habe als Dompé. „Man weiß, wo es hakt, wenn die beiden zusammen erst drei Tore haben.“
Auch in der viel diskutierten Stürmerfrage geizt der 52-Jährige nicht mit Kritik. Für Robert Glatzel forderte er konsequente Rückendeckung. „Das wäre eine gute Gelegenheit“, so Hamann, „um einem wie Glatzel zu sagen: Du hast jetzt das Vertrauen bis Weihnachten.“ Gleichzeitig kritisierte er die Kaderplanung und nannte dabei einen prominenten Namen: „Einen so verletzungsanfälligen (Yussuf) Poulsen kann man als Aufsteiger nicht holen, der kommt ans Ende seiner Schaffenskraft.“

