Nach dem späten 1:1 gegen den BVB redeten beim HSV fast alle über Ransford Königsdörffer. Dabei geriet die überragende Leistung eines Mitspielers fast in Vergessenheit.
Seine Leistung war der Inbegriff von Einsatz und Leidenschaft: Für viele Beobachter war Nicolas Capaldo beim überraschenden Punktgewinn des HSV gegen Borussia Dortmund der Mann des Spiels. Der Argentinier lief, kämpfte und grätschte, als ginge es um sein Leben.
Er gewann 8 von 14 Zweikämpfen, blockte 2 Schüsse und nervte BVB-Stürmer Serhou Guirassy mit seiner körperbetonten Spielweise sichtlich. Unzählige wichtige Defensivaktionen machten ihn zudem zum emotionalen Antreiber seines Teams.
Besonders bemerkenswert: Capaldo agierte wie schon in den vergangenen Wochen nicht im Mittelfeld, sondern auf einer neuen Position. Seit dem Ausfall von Warmed Omari (Außenbandriss) verteidigt der Neuzugang aus Salzburg auf der rechten Seite der Dreierkette. Dort macht er mittlerweile eine erstaunlich gute Figur. „Ich gewöhne mich weiter an meine neue Rolle, aber ich fühle mich dank der Trainer immer wohler“, wird Capaldo von Bild zitiert.
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Das neue HSV-Motto: „Wir kämpfen alle füreinander“
Ursprünglich als Achter und somit als Ersatz für Ludovit Reis verpflichtet, erweist sich der Defensiv-Allrounder als echter Glücksgriff für Trainer und Team. Gegen den BVB überzeugte er nicht nur durch Zweikampfstärke, sondern auch durch sein Gespür für Räume und sein konsequentes Nachsetzen. Capaldo selbst beschreibt seinen Stil schlicht: „Ich habe eine intensive Spielweise, gebe keinen Ball verloren und will der Mannschaft helfen. So bin ich.“
Sein unermüdlicher Einsatz steht dabei sinnbildlich für den neuen Spirit innerhalb des Teams. „Wenn einer den Ball nicht bekommt, kommt der nächste. Wir kämpfen alle füreinander“, sagt Capaldo. Genau diese Mentalität bescherte dem HSV den späten Ausgleich durch Ransford Königsdörffer in der Nachspielzeit und somit einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf.
Beinahe wäre Capaldo gegen den BVB darüber hinaus sein erstes Tor als Rothose gelungen. Doch sein anspruchsvoller Kopfball in der 39. Minute klatschte an die Latte. So oder so durfte sich der 27-Jährige über eine MVP-würdige Leistung freuen.

