Nach neun Startelfeinsätzen ohne Tor fand sich Ransford Königsdörffer gegen den BVB erstmals auf der Bank wieder. Ausgerechnet er wurde in der Nachspielzeit zum umjubelten Helden.
Über wohl keinen HSV-Spieler wurde in dieser Saison mehr geschrieben als über Ransford Königsdörffer. Der 14-Tore-Stürmer des Vorjahres, im Sommer beinahe zur OGC Nizza gewechselt, stand in den vergangenen Wochen sinnbildlich für die Offensiv-Probleme der Rothosen. Höhepunkt seiner persönlichen Krise war der verschossene Elfmeter bei der 0:1-Heimniederlage gegen den VfL-Wolfsburg.
Nach einer weiteren enttäuschenden Leistung in Köln (1:4) fand sich der 24-Jährige gegen Borussia Dortmund daher erstmals auf der Bank wieder – doch ausgerechnet in dieser Partie sollte sein Knoten platzen. Nach 97 intensiven Minuten schädelte Königsdörffer eine punktgenaue Flanke von Miro Muheim zum 1:1-Endstand ins Tor. Es folgte eine absolute Stimmungsexplosion im Volkspark!
„Das war geil. Wir sind alle zur Eckfahne gesprintet“, freute sich Kapitän Yussuf Poulsen, der anstelle von Königsdörffer begonnen hatte, nach Abpfiff im DAZN-Interview. „Darum geht es im Fußball – um Emotionen.“
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Königsdörffer-Tor: Remberg hatte eine Vorahnung!
Mittelfeldspieler Nicolai Remberg schilderte bei Sky ebenfalls einen ganz besonderen Königsdörffer-Moment. „Ich habe zu ihm gesagt, ‚du kommst heute rein und triffst'“, so Remberg. Als der viel gescholtene Goalgetter nach seinem Treffer dann zum Jubellauf ansetzte, habe er „Gänsehaut“ gehabt. „Ich gönne ihm das sehr, weil er so hart für die Mannschaft arbeitet.“
Auch Cheftrainer Merlin Polzin strahlte auf der anschließenden Pressekonferenz über das ganze Gesicht. Sein passendes Fazit: „Der Fußball hat mit dem Tor von Ransi wieder einmal eine eigene Geschichte geschrieben.“
Für Königsdörffer jedenfalls dürfte das BVB-Spiel eine absolute Genugtuung gewesen sein. Nach der Länderspielpause bietet sich dem hanseatischen Stehaufmännchen gegen den FC Augsburg (22. November) eine weitere Möglichkeit, um endgültig in der Bundesliga anzukommen.

