Vor dem Heimspiel gegen Borussia Dortmund hat Merlin Polzin ungewohnt kritische Worte an die HSV-Fans gerichtet. Dabei geht es vor allem um Ransford Königsdörffer.
Mit gerade einmal acht Toren nach neun Partien stellt der Hamburger SV die bislang schwächste Offensive dieser Bundesliga-Saison. Nur der FC St. Pauli und der FC Heidenheim treffen genau so selten. Sturm-Hoffnung Ransford Königsdörffer steht nach neun Startelfeinsätzen weiter ohne ein Erfolgserlebnis dar und geriet nach zunehmend schwachen Leistungen zuletzt ins Visier vieler Fans.
In sozialen Netzwerken häuften sich kritische bis beleidigende Kommentare über den 24-Jährigen. Das ist auch den Verantwortlichen im Verein nicht verborgen geblieben.
Trainer Merlin Polzin hat die Entwicklung mit Sorge registriert und sich auf der Pressekonferenz vor dem BVB-Duell (Samstag, 15.30 Uhr) klar vor seinen Angreifer gestellt. „Wir nehmen natürlich wahr, wie im Umfeld damit umgegangen wird, wenn Spieler nicht das nötige Abschlussglück haben“, erklärte der Coach. „Aber mir ist wichtig, dass wir die Jungs nicht nur unterstützen, wenn es super läuft, sondern gerade dann, wenn die Kritik größer wird.“
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HSV: Poulsen könnte Königsdörffer ersetzen
Mit seinen Worten sendet Polzin eine deutliche Botschaft an die HSV-Anhänger: Mehr Rückendeckung, weniger Häme. Denn für den 34-Jährigen steht fest, dass fehlende Tore kein Freibrief für digitale Anfeindungen sind. Stattdessen fordert er Zusammenhalt, gerade in schwierigen Phasen.
Sportlich bleibt Polzin dennoch konsequent. Gegen die Schwarzgelben dürfte Yussuf Poulsen erstmals den Startelfplatz im Sturmzentrum übernehmen. Der Kapitän, nach zwei Muskelverletzungen behutsam aufgebaut, gilt als bereit für seinen ersten Auftritt von Beginn an. Königsdörffer dürfte zunächst auf der Bank Platz nehmen und als Joker in die Partie eingreifen. Gleiches gilt für Robert Glatzel, der in den vergangenen Wochen teils vehement von den Fans gefordert wurde.

