Nach der dritten Niederlage in Folge droht der positive Saisonstart des HSV in Vergessenheit zu geraten. Stefan Kuntz richtet daher einen Appell an die Mannschaft.
1:2 in Leipzig, 0:1 gegen Wolfsburg und jetzt ein 1:4 in Köln: Der HSV bekommt seit dem Ende der Oktober-Länderspielpause keinen Fuß mehr auf den Boden. Zumindest was den sportlichen Ertrag in Form von Punkten angeht. Befindet sich der Nord-Klub plötzlich im Krisenmodus?
Sportvorstand Stefan Kuntz jedenfalls forderte nach der Köln-Pleite eine Reaktion. „Mir geht es in Zukunft weniger ums Schönspielen, sondern um Punkte“, stellte der 63-Jährige klar.
Zuvor war der Aufsteiger nach mehr als ordentlichen Auftritten gegen Leipzig und Wolfsburg für seinen couragierten Fußball gelobt worden. Doch Lob bringt eben keine Punkte. „Für Schönspielerei kann man sich nichts kaufen. Das ist genau unser Manko“, weiß auch Kuntz.
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Kuntz-Forderung: „Kleinigkeiten komplett abstellen“
Besonders ärgerlich: Wieder einmal waren es individuelle Fehler, die den HSV ins Hintertreffen brachten. Bezeichnend war das Gegentor zum 0:1, als Albert Sambi Lokonga nach einem Pass von Keeper Daniel Heuer Fernandes wegrutschte und die Kölner im Anschluss leichtes Spiel hatten. Hinzu kam eine ohnehin enttäuschende Anfangsphase. „Ich habe in den ersten 25 Minuten keine unglaubliche Galligkeit gesehen“, bemängelte Kuntz.
Nun verlangt der Sportvorstand eine neue Mentalität: weniger Leichtsinn, mehr Effizienz. Die Mannschaft müsse „die Kleinigkeiten, die wir noch nicht so gut machen, komplett abstellen“. Das Ziel ist klar: Punkte holen, koste es, was es wolle.
Doch die kommenden Aufgaben werden nicht leichter. Gegen den formstarken BVB fehlen die gesperrten Immanuel Pherai und Fabio Vieira. Nach der anschließenden Länderspielpause wartet dann ein potenziell richtungsweisendes Spiel beim FC Augsburg.
Von Panik will Kuntz jedoch nichts wissen. Seine Erkenntnis lautet: „Gefährlich wird es nur, wenn man die Realität von null Punkten aus drei Spielen nicht akzeptiert.“

