Noah Katterbach ist bereits der dritte Spieler der von Merlin Polzin zur U21 geschickt wurde. Doch öffentliche Unruhe sucht man beim HSV vergeblich.
Beim Hamburger SV sorgte in dieser Woche eine Personalentscheidung für die vielleicht größten Schlagzeilen: Linksverteidiger Noah Katterbach, mit 40 Einsätzen immerhin der Kaderspieler mit der meisten Bundesliga-Erfahrung, wurde von Cheftrainer Merlin Polzin in die U21 geschickt. Der Grund: Laut Bild-Infos hatten Körpersprache und Einstellung zuletzt nicht mehr gestimmt. Doch vereinsintern wird diese Maßnahme bemerkenswert ruhig aufgenommen.
Denn Polzin setzt seit seiner Amtsübernahme im November 2024 konsequent auf Klarheit. Spieler, die nicht mehr hundertprozentig ins sportliche Konzept passen oder mit ihrer Haltung schwächeln, erhalten eine direkte Ansage. Das traf in der Vergangenheit unter anderem Moritz Heyer, Levin Öztunali und im Sommer sogar Kapitän Sebastian Schonlau. Sie alle akzeptierten die Entscheidungen, nahmen ihre neuen Rolle an, oder wechselten den Verein. Offene Kritik oder öffentliche Unruhe sind dagegen Fehlanzeige!
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HSV: Polzin trifft den richtigen Ton!
Das liegt an Polzins Kommunikationsstil. Der 34-Jährige trennt stets strikt zwischen der sportlichen Einschätzung und der persönlichen Wertschätzung. So entsteht Verständnis, auch wenn die Konsequenzen schmerzhaft sind. Selbst langjährige Identifikationsfiguren wie Bakery Jatta oder erfahrene Neuzugänge wie 1,5-Millionen-Mann Silvan Hefti nahmen ihre Degradierung ohne größeren Groll zur Kenntnis.
Auch kurzfristige Eingriffe, wie die Suspendierung von Jean-Luc Dompé oder Emir Sahiti nach Unpünktlichkeiten, führten nicht zu Brüchen, sondern zu Reaktionen der Betroffenen auf dem Platz. Die Spieler zahlten die harte Linie zumeist mit Leistungssteigerungen zurück.
Katterbach könnte daher schon bald ein ähnlicher Weg bevorstehen: Wie Bild berichtet, habe der 24-Jährige verständnisvoll auf seine temporäre Versetzung in die Regionalliga-Mannschaft reagiert. Zieht er auch auf dem Platz die richtigen Schlüsse, könnte er schon bald wieder in den Profikader zurückkehren.