Mit seinem Treffer zum 4:1 sorgte Otto Stange für den emotionalen Höhepunkt eines ohnehin schon feierlichen Samstagabend. Der Teenager entwickelt sich immer mehr zu einer echten Waffe von der Bank und könnte schon gegen den 1. FC Magdeburg eine Chance in der Startelf bekommen.
Stange von Gegenspielern „sehr, sehr eng begleitet“
Als wäre die Stimmung im wieder einmal restlos ausverkauften Volksparkstadion nicht ohnehin schon herausragend gewesen, drehte Otto Stange in der Nachspielzeit noch einmal so richtig am Dezibel-Schalter. Der wenige Sekunden zuvor eingewechselte Youngster besorgte nach Vorarbeit von Silvan Hefti mit einem satten Rechtsschuss den 4:1-Endstand und bescherte sich und sämtlichen Zuschauern einen perfekten Tagesausklang.
Schon beim 5:0 über die SpVgg Fürth hatte Stange als Joker getroffen und so für einen wahren Stimmungsorkan in der Spielstätte des HSV gesorgt. Dass die Treffer des 18-Jährigen derart emotional bejubelt werden, liegt derweil nicht ausschließlich an der Tatsache, dass dieser aus der eigenen Jugend stammt und seit seinem 15. Lebensjahr für die Rothosen aufläuft. Viel mehr ist es die Spielweise, welche die Anhänger bei nahezu jedem Stange-Auftritt in ihren Bann zieht.
„Bei Otto will ich betonen, dass er unglaublich viel Energie hat und zudem tolle Qualitäten im letzten Drittel in die Mannschaft einbringt“, lobte Merlin Polzin seinen Schützling nach Abpfiff. „Er reißt viele Lücken und wird von seinen Gegenspielern sehr, sehr eng begleitet.“
Schon am kommenden Wochenende könnte sich Stange die Chance bieten, besagte Qualitäten sogar von Anfang an auf den Rasen zu bringen. Denn aufgrund seiner fünften gelben Karte wird Top-Torjäger Davie Selke das Gastspiel beim 1. FC Magdeburg verpassen. „Alle Spieler, die fit sind, sind Kandidaten für die Startelf. Aber am Ende entscheidet vor allem die Trainingsleistung“, hielt sich Polzin noch bedeckt.
Derweil lobte auch Selke seinen Sturm-Kollegen in den höchsten Tönen: „Ich freue mich riesig für den Jungen. Er hört zu, lernt viel, ist extrem fleißig. Es ist aller Ehren wert, sich in seinem Alter so zu belohnen, wie er es tut.“ Ohnehin pflegen Selke und Stange eine besondere Beziehung zueinander, beten vor jedem Spiel. Auch nach Stanges Treffer reckten beide Angreifer ihren Zeigefinger gen Himmel. „Wir haben Jesus gedankt“, erklärte Selke später.

(Photo by Selim Sudheimer/Getty Images)