Yussuf Poulsen hatte bislang keine einfache Zeit beim HSV. Ausgerechnet im Nordderby gegen Werder Bremen gelang ihm der ersehnte Befreiungsschlag.
Dabei betrat der als Neuzugang direkt zum Kapitän berufene Däne erst in der 82. Minute das Spielfeld. Exakt 104 Sekunden später schloss er nach starker Vorlage von Miro Muheim per Flachschuss zum umjubelten 3:2 ab. Zum idealen Zeitpunkt gelang Poulsen der erste Pflichtspieltreffer im Hamburger Dress. Denn er sicherte nicht nur den ausgiebig gefeierten Derbysieg, sondern wies nach, warum der HSV ihn im Sommer aus Leipzig loseiste.
Der robuste Angreifer selbst genoss die Szenen nach einem „der heißesten Bundesliga-Spiele“ seiner Karriere sichtlich (via Abendblatt): „Es gibt nichts Geileres, als direkt vor unserer Kurve zu jubeln.“ In den vergangenen Wochen erlebte der HSV dort einige besondere Momente – angefangen vom Last-Minute-Ausgleich gegen Dortmund über den Siegtreffer in Unterzahl gegen Stuttgart hin zum ersten Derbysieg im Volkspark seit dem 22.04.2016.
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Poulsen-Spielanteile sollen steigen
Poulsen selbst befand sich über weite Teile der Saison in der Zuschauerrolle. Sieben Pflichtspiele verpasste er bereits verletzungsbedingt. Nur einmal gehörte er der Startelf an. Dementsprechend seien die vergangenen Wochen für ihn nicht einfach gewesen: „Es ist nie schön, verletzt zu sein. Ich gehe ja nicht nach Hause und haue mir einen Hammer aufs Bein. Es passiert einfach. Das ist ein Teil des Sports und ich bin jetzt froh, dass ich wieder auf dem Platz stehen kann.“
Im Jahresendspurt soll der 31-Jährige mehr Spielzeit erhalten. Dass er dem in der Sturmspitze aktuell nicht sonderlich gut aufgestellten HSV trotz körperlicher Einschränkungen weiterhilft, ist offensichtlich. Poulsens Qualitäten werden benötigt werden, damit der Abstand auf die Abstiegsränge kontinuierlich gewahrt werden kann. Der Spieler selbst zeigte sich mit der bisherigen Bilanz einverstanden: „15 Punkte sind okay, da kann man nicht meckern.“ Bis Weihnachten warten mit Hoffenheim und Frankfurt gleich zwei Europapokal-Aspiranten. Dennoch soll die Ausbeute weiter anwachsen.
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