Erstmals seit seiner Verpflichtung zeigte Alexander Røssing-Lelesiit gegen Stuttgart auch auf Pflichtspielniveau, was in ihm steckt. Erhält das HSV-Juwel im DFB-Pokal eine weitere Chance?
Mit seiner spektakulären Aktion gegen den VfB Stuttgart demonstrierte der 18-Jährige eindrucksvoll, warum der HSV Anfang des Jahres rund 2,8 Millionen Euro an Lillestrøm SK überwiesen hat. Seit dem Abstieg 2018 geben die Rothosen nur noch in absoluten Ausnahmefällen derart viel Geld für einen einzelnen Spieler aus.
Beim 2:1-Sieg über Stuttgart machte Røssing-Lelesiit deutlich, warum er zu eben jenen Ausnahmen gehört. Vor dem 1:0 nahm er in der eigenen Hälfte Tempo auf, wurde gehalten, fiel sogar zu Boden, stand aber wieder auf und steckte den Ball exakt im richtigen Moment auf Robert Glatzel durch.
„Diese Aktion von ihm war natürlich überragend“, schwärmte Teamkollege Miro Muheim. Und auch Glatzel stellte in mehr als nur einem Interview heraus, wie einfach es ihm die Vorlage des Teenagers gemacht habe.
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HSV: Darf Røssing-Lelesiit erneut wirbeln?
Nur rund eine Stunde später sah man allerdings, wie roh der Linksaußen noch ist. In der 81. Minute wurde er wegen einer gelb-roten Karte vorzeitig vom Feld geschickt.
Muheim nahm den Teenager jedoch in Schutz: „Ich mache ihm da keinen Vorwurf. Er hat einfach der Mannschaft helfen wollen.“ Und wie er das getan hat. Bis zu seinem Platzverweis gehörte Røssing-Lelesiit zu den auffälligsten Hamburgern. Auch, weil er kurz nach Glatzels Auswechslung erneut eine Großchance auflegte, diesmal für Ransford Königsdörffer.
HSV-Trainer Merlin Polzin betonte nach dem Spiel, dass das Vertrauen in das Top-Talent auch in der wiederholten Startelf-Berücksichtigung sichtbar werde. Gleichzeitig sehe man „viele Dinge, die wir weiterhin mit ihm verbessern wollen“, weshalb harte Arbeit essenziell bleibe.
Daher steht vor dem Pokalduell gegen Holstein Kiel genau diese Frage im Raum: Erhält der Shootingstar eine weitere Startelf-Chance? Auf dem linken Flügel konkurriert er mit Eigengewächs Fabio Baldé und Routinier Jean-Luc Dompé, der Achillessehnenprobleme hat. Sehr gut möglich, dass Røssing-Lelesiit erneut den Vorzug bekommt.

