Seit ziemlich genau einem Jahr ist Merlin Polzin als Cheftrainer des HSV tätig. Nun hat er verraten, wie er nicht nur die Spieler, sondern auch sich selbst voranbringen will.
Nur ein Punkt aus fünf Spielen, Tabellenplatz 14: die Aufstiegseuphorie des Hamburger SV ist im Spätherbst des Jahres 2025 langsam aber sicher verflogen, der Druck hingegen wächst. Doch während das Team nach seiner Form sucht, enthüllte Trainer Merlin Polzin in der Sport Bild eine Maßnahme, die zeigt, wie konsequent er daran arbeitet, seine Profis mental und inhaltlich mitzunehmen: Er filmt seine eigenen Ansprachen.
Was zunächst ungewöhnlich wirkt, ist Teil eines klaren Plans. Polzin weiß, dass Worte in einer sportlich schwierigen Phase enormen Einfluss haben können. „Durch den täglichen Trott könnten bei den Ansprachen Abnutzungserscheinungen entstehen“, erklärt der 35-Jährige. Damit seine Botschaften nicht verblassen, zeichnet er Teile seiner Teamansprachen auf und analysiert sie im Nachhinein. Dabei wird auch jede Menge Selbstkritik geübt.
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Polzin stellt klar: „Sollte uns als Trainerteam auffallen“
Sein Ziel lautet: Routinen erkennen, Füllwörter vermeiden, die Mannschaft nicht mit ausgeleierten Formulierungen verlieren. Und auch eine zeitliche Grenze hat Polzin bewusst gesetzt: Keine Ansprache darf länger als 15 Minuten dauern. Nur die Videoanalysen der Gegner sind davon ausgenommen. „Bevor so etwas der Mannschaft auffällt, sollte es uns als Trainerteam auffallen“, sagt er und ist sichtlich bemüht, seine Spieler nicht zu langweilen.
Polzin will an jeder möglichen Stellschraube drehen, um den Klassenerhalt zu sichern und den wieder HSV in der Bundesliga zu etablieren. Dazu gehört auch ganz offensichtlich auch, Kritik an sich selbst zuzulassen und stets nach persönlicher Weiterentwicklung zu streben.

