Im vergangenen Sommer fahndete der HSV fieberhaft nach einem Spielmacher. Letztlich kam Fabio Vieira, doch mit einem weiteren Spieler gab es ebenfalls ernsthafte Gespräche.
Die Rede ist von Fabian Rieder. Dass der 23-Jährige im vergangenen Sommer auf der Transferliste des Hamburger SV ganz oben stand, ist allgemein verbrieft. Der Schweizer Nationalspieler galt als Wunschlösung für die hanseatische Kreativzentrale. Doch obwohl die Gespräche zwischen beiden Seiten vielversprechend verliefen, entschied sich Rieder am Ende für den FC Augsburg. Die bayrischen Schwaben überwiesen satte sieben Millionen Euro an den Ligue-1-Klub Stade Rennes.
Aus heutiger Sicht ein lohnender Transfer: Rieder hat sich beim Tabellenfünfzehnten auf Anhieb festgespielt und überzeugt in einer insgesamt enttäuschenden Offensive als einer von wenigen Akteuren. Drei Tore und zwei Assists in acht Bundesliga-Partien sprechen eine deutliche Sprache. Am Samstag (15.30 Uhr, Sky) kommt es nun zum Wiedersehen zwischen dem HSV-Trainerteam und dem einstigen Wunschspieler.
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Rieder-Absage keine Entscheidung gegen den HSV
Besonders bemerkenswert: Trotz der Absage findet Cheftrainer Merlin Polzin ausschließlich lobende Worte für Rieder. „Er hat sich im Sommer nicht für uns entschieden, obwohl wir gute Gespräche hatten“, erklärt Polzin. „Ein super Junge, vorbildlich. Ein super Spieler ist er auch.“
Von einer Entscheidung gegen den HSV könne keine Rede sein, vielmehr habe Augsburg dem Mittelfeldmann ein Gesamtpaket geboten, das für ihn stimmiger gewesen sei. „Die Entscheidung kann ich absolut nachvollziehen. Auch wenn ich sie an seiner Stelle anders getroffen hätte.“
Polzin hob zudem zudem Rieders respektvollen Umgang während der gesamten Verhandlungen hervor. Gerade in Zeiten hektischer Wechselpossen sei es außergewöhnlich, wie klar und persönlich Rieder den Austausch geführt habe. „Auch die Absage war ein gutes Gespräch. Da kann man nur den Hut vor ziehen“, stellte der 35-Jährige klar. Bleibt nur zu hoffen, dass Polzin am frühen Samstagabend nicht auch den Hut vor Rieders sportlicher Leistung ziehen muss.

