Beim HSV herrscht dieser Tage gute Laune. Und trotz des Last-Minute-Remis gegen den BVB ist das nur in zweiter Linie auf die sportliche Situation zurückzuführen.
Hintergrund ist viel eher der frisch veröffentlichte Jahresbericht. Denn durch die Rückkehr in die Bundesliga und die in den vergangenen Jahren vorangeschrittene finanzielle Gesundung des Vereins wachsen auch die Einnahmen und damit der Spielraum für Personalaufwendungen.
Schon im letzten Geschäftsjahr stiegen die Personalkosten erstmals seit fünf Jahren wieder über die Marke von 45 Millionen Euro auf 46,8 Millionen. Für die kommende Saison rechnen die Verantwortlichen mit einem weiteren Anstieg.
Der Status quo liest sich dabei folgendermaßen: Statt eines einzelnen Superstars verfügt der HSV laut eines Berichts vom Hamburger Abendblatt über ein Sextett an Gutverdienern. Angeführt wird es von Neuzugang Yussuf Poulsen, der in Leipzig angeblich bis zu sieben Millionen Euro kassierte. Beim HSV hingegen liegt sein Verdient in einem deutlich moderateren Rahmen.
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HSV: Neuzugänge gehören zu den Spitzenverdienern
Ebenfalls im Kreis der Spitzenverdiener: Torjäger Robert Glatzel, Kreativspieler Jean-Luc Dompé sowie die englischen Neuzugänge Fabio Vieira, Albert Sambi Lokonga und Luka Vuskovic. Ihre Grundgehälter werden jeweils auf 1,5 bis zwei Millionen Euro geschätzt. Teils üppige Unterschriftsprämien sind in diesem Fall nicht inkludiert.
Doch auch abseits des Platzes kann man an der Elbe gut verdienen. Zwar verzichtet der HSV auf die Offenlegung der Vorstandseinkommen, doch Branchenkreise gehen davon aus, dass Sportvorstand Stefan Kuntz etwas mehr und Finanzchef Eric Huwer etwas weniger als eine Million Euro jährlich erhalten. Für ihre erfolgreiche Arbeit gab es Anerkennung und Gehaltsanpassungen auf das Niveau anderer Traditionsklubs wie Stuttgart oder Frankfurt. Sogar Punktprämien sind Teil der Verträge.
Von solchen Summen können die meisten der 217 Angestellten zwar nur träumen, dennoch profitieren auch sie vom sportlichen und finanziellen Aufschwung. Alle erhielten mindestens einen freiwilligen Bonus von 1000 Euro. Rund 20 % der Beschäftigten erhielten zudem einen zusätzlichen Bonus im vierstelligen Bereich. Das ist auf ein Bonusmodell namens Scorecardsystem zurückzuführen. Dieses ist vertraglich festgelegt und teilweise davon abhängig, wie gut der HSV auf und neben dem Rasen abschneidet.

