Zum ersten Mal überhaupt schaffte es Robert Glatzel in fittem Zustand nicht in den Kader des HSV. Die 0:1-Pleite gegen Wolfsburg verfolgte er von der Tribüne aus.
Es war ein Bild, das viele HSV-Fans überrascht bis fassungslos machte: Torjäger Robert Glatzel saß beim bitteren 0:1 gegen den VfL Wolfsburg nur auf der Tribüne. Obwohl der Torjäger fit und motiviert war, blieb er außen vor. Eine Entscheidung von Trainer Merlin Polzin, die für reichlich Diskussionsstoff sorgt.
Denn Glatzel erhielt in seiner HSV-Zeit – mit Ausnahme von Verletzungspausen – erstmals keinen Kaderplatz. „Wir haben das große Glück, dass wir nur einen verletzten Spieler und einen sehr großen Kader haben. Da müssen wir harte Entscheidungen treffen“, erklärte Polzin noch vor dem Anpfiff der Begegnung bei Sky.
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Sportlich war dieser Entschluss mit Blick auf den späteren Spielverlauf nur schwer nachzuvollziehen. Insgesamt schlugen die Rothosen satte 39 Flanken, ohne dabei jedoch einen kopfballstarken und physisch präsenten Angreifer im Strafraum zu haben. Der weiterhin torlose Ransford Königsdörffer konnte ein weiteres Mal nicht überzeugen und verschoss in der 44. Minute einen Foulelfmeter. Kapitän Yussuf Poulsen dagegen durfte ab Mitte der zweiten Halbzeit mitwirken.
Um in den Schlussminuten einen weiteren großgewachsenen Akteur in der Wolfsburger Hälfte zu postieren, griff Polzin sogar auf Innenverteidiger Guilherme Ramos zurück. Glatzel, eigentlich für solche Situationen prädestiniert, blieb nur die Zuschauerrolle.
„Es tut weh, wenn man so lange vorangegangen ist und plötzlich draußen sitzt“, hatte der 31-Jährige schon in der Vorwoche verlauten lassen. Seine Enttäuschung dürfte nach dieser Tribünen-Premiere noch gewachsen sein.
Polzin bemühte sich daher um das Verständnis seines Schützlings. „Bobby arbeitet jeden Tag, bringt sich ein, auch wenn seine Rolle sich verändert hat“, so der Coach. Doch sollte Glatzel auch in den kommenden Wochen nur Zuschauer oder gar Tribünengast bleiben, dürfte ein Winterwechsel immer realistischer werden.

