Die HSV U21 fuhr am gestrigen Samstag einen deutlichen Derbysieg gegen die zweite Mannschaft von Werder Bremen. Zum Mann des Tages avancierte Profi-Leihgabe Immanuel Pherai.
Zunächst gaben die Gäste vor rund 450 Zuschauenden im Stadion Hoheluft den Ton und gingen nach nicht einmal 180 Sekunden durch Princewill Mbock in Führung. Doch die HSV-Reserve – in der Vorwoche noch spektakulär mit 4:3 in Emden siegend – verkraftete das frühe Gegentor und suchte den Weg nach vorne. An nahezu allen Offensivaktionen war Immanuel Pherai beteiligt.
So legte er in Minute 25 für Kelvin Ojo auf, der die Kugel zum 1:1 ins Netz drosch. Der SVW hätte wenig später erneut in Führung gehen können, nachdem Schiedsrichter Tim Otto auf Handelfmeter entschied. Cimo Röcker setzte den Ball jedoch neben das Tor. Noch vor der Pause zog die Hamburger U21 stattdessen auf 3:1 davon. Auslöser war erneut Pherai, der die Flanke zum Kopfballtor von Lukas Bornschein gab und dann auch noch Ojo mit einem ideal getimten Zuspiel auf die Reise schickte.
HSV: Pherai empfiehlt sich für Profi-Comeback
Nach dem Seitenwechsel knüpfte Pherai an seine herausragende Leistung an, schlüpfte aber in die Rolle des Vollstreckers. Schon in der 47. Minute stellte er auf 4:1. Zehn Zeigerumdrehungen darauf erhöhte der Spielgestalter auf 5:1, womit das Nordduell frühzeitig entschieden war. Das 5:2 durch Mbock spielte nur noch eine untergeordnete Rolle. Pherai durfte bereits eine Viertelstunde vor Schluss das Spielfeld verlassen und wurde durch Levin Öztunali ersetzt.
Von der Bank aus sah der elffache Nationalspieler des Suriname, der mangels Spielpraxis nicht für die laufenden WM-Qualifikationsspiele berufen wurde, noch das 6:2 durch Raif Adam. „Die individuelle Qualität von Pherai hat heute definitiv einen Unterschied gemacht“, lobte Lukas Anderer, Cheftrainer der HSV U21 (via Mopo). Weiter betonte er, dass der Rechtsfuß „nach wie vor Spieler der Bundesliga-Mannschaft“ sei.

In der laufenden Spielzeit kam er allerdings noch gar nicht zum Zug. Am vergangenen Sonntag gehörte Pherai beim 4:0-Erfolg über Mainz erstmals überhaupt dem Kader an. Spielpraxis sammelte er bislang ausschließlich in der Regionalliga. Dass der gebürtige Amsterdamer für diese Aufgabe eindeutig überqualifiziert ist, unterstrich er mit seinem Gala-Auftritt, der auch bei Merlin Polzin für Freude gesorgt haben dürfte.
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