Der schwache Saisonauftakt des HSV ist auch dem Journalisten Alex Schlüter nicht verborgen geblieben. Vor allem eine Partie enttäuschte ihn.
Alex Schlüter kennt den HSV gut. Nicht nur, weil er seit vier Jahren in Hamburg lebt, sondern auch, weil er engen Kontakt zu eingefleischten Fans der Rothosen pflegt. Trotzdem geizt er nicht mit Kritik am Bundesliga-Rückkehrer. Nach dem 0:5 in München und besonders nach der Derby-Niederlage gegen den FC St. Pauli zeigte sich der ARD-Moderator ernüchtert.
„Natürlich kann man auch gegen St. Pauli verlieren“, sagte Schlüter im Podcast vom Hamburger Abendblatt. „Aber die Art und Weise war schon wirklich erschreckend.“ Was ihn besonders stört: Der HSV habe nichts von seiner alten Identität gezeigt. In den vergangenen Jahren habe es zwar ebenfalls Rückschläge gegeben, diese seien aber häufig von Spektakel begleitet gewesen. „Dann sind die Fans nach Hause gegangen und haben gesagt: Ja, so sind sie eben, die Hamburger. Aber gegen St. Pauli war das Gegenteil von Spektakel. Das hat mir Sorgen gemacht.“
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HSV vor „wahnsinnig wichtiger“ Partie
Seine Feststellung: Der neue fußballerische Ansatz von Trainer Merlin Polzin greife noch nicht. „Man sollte mittlerweile schon seine Spielidee gefunden haben. Dass das nicht passiert ist, ist irgendwie nicht mehr so richtig professionell.“ Polzin habe Veränderungen angestoßen, die Zeit bräuchten. Doch die gebe es in der Bundesliga nun einmal nicht unbegrenzt. „Der HSV hat sich definitiv noch nicht gefunden“, so Schlüter.
Für den 40-Jährigen ist das am Samstag anstehende Heimspiel gegen Heidenheim (15.30 Uhr, Sky) deshalb ein echtes Schlüsselduell. „Diese Partie wird wahnsinnig wichtig“, betont er. Heidenheim habe wichtige Leistungsträger verloren, ein Sieg sei für den HSV Pflicht, um nicht früh in Schieflage zu geraten. „Es muss jetzt ein Zeichen gesetzt werden“, fordert Schlüter.