Die Aufstiegsmannschaft der Vorsaison ist zu großen Teilen auseinandergebrochen. Aus Sicht von Ex-Coach Tobias Schweinsteiger geht der HSV damit ein großes Risiko ein.
Hinter dem Hamburger SV liegt ein Sommer voller Veränderungen: Neun Neuzugänge schlugen bereits im Volkspark auf, während zahlreiche Leistungsträger wie Ludovit Reis, Davie Selke oder Adam Karabec den Verein verließen. Tobias Schweinsteiger sieht in der aktuellen Situation Chancen wie Gefahren zugleich. Der frühere HSV-Co-Trainer und heutige DAZN-Experte blickt mit gemischten Gefühlen auf die neue Mannschaft.
Denn auch langjährige Stammkräfte wie Robert Glatzel oder Jonas Meffert müssen mehr denn je um ihre Plätze bangen. Für Schweinsteiger, der im HSV-Podcast vom Hamburger Abendblatt zu Gast war, ein sensibles Thema: „Wenn andere spielen, dann müssen sie so gut sein, dass die Aufstiegshelden das erkennen. Wenn die Neuzugänge aber mehrfach patzen und andere denken, sie seien besser, dann kann das gefährlich werden.“
Der 43-Jährige warnt insbesondere vor Spannungen in der Kabine. „Es kommt auch darauf an, ob es zu einer Grüppchenbildung kommt“, so Schweinsteiger. „In den vergangenen Jahren ist beim HSV etwas gewachsen, es war eine gut funktionierende Gruppe.“ Nun müsse es gelingen, diesen Spirit auf die neu zusammengestellte Mannschaft zu übertragen.
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Schweinsteiger: HSV „braucht Anpassungen“
Trainer Merlin Polzin und Sportvorstand Stefan Kuntz haben mit Blick auf die neuen Anforderungen bewusst viele Veränderungen vorangetrieben. Schweinsteiger versteht die Notwendigkeit: „Man braucht Anpassungen nach dem Aufstieg, weil das Niveau der Bundesliga deutlich über dem der 2. Liga liegt.“
Die Vorbereitung mit fünf Niederlagen und einem wackeligen Auftritt im DFB-Pokal hätten angedeutet, wie schwer der Start werden könne. Doch noch sei es viel zu früh für eine Alarmstimmung. „Ein Trainer“, analysiert Schweinsteiger, „kann aus einem guten Team, das weniger Qualität hat, mehr herausholen, als aus einer Mannschaft, die deutlich mehr Qualität hat, aber kein Team ist.“