„Das Volksparkstadion ist am Sonntag kein Ort für Zweifel, es steht für eine absolute Überzeugung in die eigenen Stärken“, hatte HSV-Trainer Merlin Polzin vor dem Spiel gegen den Karlsruher SC verkündet. Doch es kam anders: Die Badener triumphierten in Hamburg mit 2:1.
Die Aufstiegszweifel des ehemaligen Bundesliga-Dinos sind nach der dritten sieglosen Partie in Serie also größer denn je. Ein weiteres Mal ließ der HSV die zahlreichen Patzer der Konkurrenz und genutzt und rangiert drei Spieltage vor Saisonende somit nur noch drei Punkte vor dem Relegationsplatz.
Und dabei hatte es so gut angefangen: Ausgelöst durch die kurz vor Anpfiff bekannt gegebene Vertragsverlängerung von Jean-Luc Dompé herrschte im Volksparkstadion eine elektrisierende Kulisse. Doch auf dem Rasen spielte sich zunächst nur wenig ab: Beide Mannschaften standen defensiv kompakt und ließen auf dem Weg nach vorne noch den nötigen Punch vermissen.
Es war letztlich der KSC, der seine erste echte Torchance zur Führung nutzte. Trotz klarer Überzahl in der eigenen Hälfte vertändelte der HSV den Ball und wurde von hart nachsetzenden Badenern dafür bestraft – Louey Ben Farhat traf mit einem satten Rechtsschuss auf 17 Metern zum 1:0 (30.).
Die Rothosen hatten an diesem Rückstand merklich zu knabbern und benötigten einen harten, wenn auch vertretbaren Elfmeter zum Ausgleich: Davie Selke verwandelte sicher und stellte auf Remis (42.).
Die Hamburger Freude sollte allerdings nur von kurzer Dauer sein. Sekunden vor dem Pausenpfiff gelang Marvin Wanitzek nach kurioser Fehlerkette der HSV-Defensive der erneute Führungstreffer zum 2:1 – daran änderte auch eine VAR-Überprüfung auf Abseits durch Schiedsrichter Florian Lechner nichts (45.+4).
Hamburger Schlussoffensive bleibt aus!
Unverändert ging es in die zweite Halbzeit und unverändert agierten die Schützlinge von Merlin Polzin extrem verunsichert. Eine Glanztat von Daniel Heuer Fernandes (50.) und ein Pfostentreffer des starken Ben Farhat verhinderten das 3:1 und damit die frühzeitige Vorentscheidung (51.).
Der HSV brauchte zehn Minuten, um sich im zweiten Durchgang zu akklimatisieren und schnupperte durch Adam Karabec (56.), Dompé (57.) und William Mikelbrencis (59.) gleich dreimal am Ausgleich. Wirklich zwingend wurden die Norddeutschen im Anschluss jedoch zu selten.
Es dauerte bis zur über 20 Minuten, ehe der eingewechselte Robert Glatzel mit einem Pfostenschuss für die nächste ernstzunehmende Torchance sorgte (81.). Die verbleibende Schlussphase verkam zu einem ertraglosen Anrennen der Hamburger, die sich durch einen Kopfball von Otto Stange (90.+5) nur noch eine weitere Gelegenheit erarbeiten konnten und so das zweite Heimspiel in Folge verloren. Der Aufstieg gerät immer mehr in ernsthafte Gefahr!
Nur die Raute – Alle News rund um den HSV
Hamburger SV – Karlsruher SC 1:2 (1:2)
HSV: Heuer Fernandes,- Hefti, Hadžikadunić, Elfadli, Mikelbrencis (82. Stange),- Meffert (72. Königsdörffer), Reis, Karabec (59. Pherai),- Sahiti (82. Balde), Selke (72. Glatzel), Dompé
KSC: Weiss,- Jung (89. Pinto Pedrosa), Kobald, Beifus, Herold,- Jensen (89. Bornmuth), Rapp, Burnic (64. Heusser), Wanitzek,- Conte (85. Hunziker), Ben Farhat (64. Schleusener)
Tore: 0:1 Ben Farhat (30.), 1:1 Selke (42.), 1:2 Wanitzek (45.+4)
