Beim HSV gibt es aktuell kaum eine Position, auf der der Konkurrenzkampf so offen und intensiv geführt wird wie auf der rechten Defensivseite.
Mit Giorgi Gocholeishvili, William Mikelbrencis und Bakery Jatta ringen gleich drei Akteure um Einsatzzeiten. Eine klare Nummer eins hat sich dabei bisher nicht herauskristallisiert. Für Trainer Merlin Polzin ist die Situation Herausforderung und Chance zugleich.
In den ersten Monaten der Saison wechselten sich vor allem Sommer-Zugang Gocholeishvili und Mikelbrencis ab. Zuletzt mischte jedoch auch Publikumsliebling Jatta wieder verstärkt mit. Sportlich überzeugte bislang keiner der drei Akteure restlos.
In der Bundesliga wartet das Trio noch auf eine Torbeteiligung, zudem leistete sich Gocholeishvili nach starkem Auftakt zuletzt einige Fehler. Beim 1:4 in Hoffenheim wurde der Georgier bereits zur Halbzeit ausgewechselt, im Nordderby gegen Werder Bremen (3:2) kam er nur von der Bank.
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HSV: Rechte Schiene erfordert „sehr intensive Meter“
Um die Leistungen auf dieser Schlüsselposition anzuheben, griff Polzin zu einer ungewöhnlichen Maßnahme. Der Trainer lud alle drei Spieler gemeinsam zum Gespräch. „Wir saßen im Trainerteam mit den drei Jungs zusammen. Wir haben ihnen klargemacht, dass es mit jeder einzelnen Trainingseinheit für sie darum geht, das Level dieser Position hochzuhalten und zu entwickeln“, wird der 35-Jährige von Bild zitiert. Der interne Wettbewerb soll bewusst angeheizt werden: „Wenn dein Kollege richtig hart und gut trainiert, machst du vermutlich auch nochmal einen Schritt mehr als weniger.“
Gleichzeitig betont Polzin den Teamgedanken. Denn die vakante Position habe im HSV-System eine besondere Bedeutung. „Die rechte Schiene verteidigt bei uns hinten im eigenen Strafraum und muss gleichzeitig am gegnerischen zweiten Pfosten ankommen. Das sind sehr intensive Meter, die da abgerissen werden müssen“, sagt der Coach. Entsprechend werde es „immer wieder einen Wechsel geben“.
Auch vor dem Bundesliga-Spiel gegen Eintracht Frankfurt hielt Polzin die Entscheidung bewusst offen. „Der Konkurrenzkampf ist sehr eng, sonst hätte es in der Vergangenheit auch nicht so viele Wechsel gegeben“, so der Trainer. Noch ist also völlig offen, wer beim Jahresabschluss gegen die SGE von Beginn an ran darf.

