Nach zuletzt überschaubaren Einsatzzeiten schien die Leihe von Otto Stange zur SV 07 Elversberg ins Stocken zu geraten. Beim HSV wurde deshalb zuletzt zumindest vage darüber nachgedacht, den Deal im Winter vorzeitig zu beenden.
Doch das vergangene Wochenende hat der Debatte mit Nachdruck eine neue Dynamik verliehen. Beim 1:0-Heimsieg der Elversberger gegen Fortuna Düsseldorf erzielte Stange den entscheidenden Treffer und schoss sein Team damit auf 33 Punkte und Rang zwei der Zweitliga-Tabelle.
Es war ein Tor mit Signalwirkung, denn der 18-Jährige unterstreicht damit einmal mehr seine enorme Effizienz. In gerade einmal 127 Einsatzminuten kommt das HSV-Talent inzwischen auf beeindruckende drei Treffer und zwei Assists. Umgerechnet bedeutet das: Stange ist im Schnitt alle 25 Minuten an einem Tor beteiligt. Ein herausragender Wert, der Stange zu nicht weniger als einem der produktivsten Offensivspieler des Unterhauses macht!
Natürlich: Solche Zahlen kann man nur schwerlich auf 90 Minuten hochskalieren. Als Einwechselspieler mit frischen Beinen lässt es sich gegen eine müder gewordene Abwehrreihe deutlich einfacher an. Außerdem haben Fußballspiele in der Schlussviertelstunde eine andere, zumeist wildere Dynamik als die vollen 90 Minuten. Trotzdem sind Stanges Scoringwerte schlicht beeindruckend.
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HSV beobachtet Elversberg-Situation aufmerksam
Dabei war die Leihe zuletzt zunehmend kritisch bewertet worden. Nach einem starken Start mit zwei Toren und zwei Vorlagen in den ersten drei Partien war Stange seit Mitte Oktober kaum noch zum Zug gekommen. Zwischenzeitlich sammelte er in mehreren Wochen lediglich 33 Minuten Spielzeit. Der HSV blickt daher aufmerksam gen Saarland, denn regelmäßige Einsätze gelten als entscheidend für das Erreichen der nächsten Karrierestufe.
In Elversberg hingegen blieb man stets gelassen. Sportvorstand Nils-Ole Book hatte in der Mopo bereits betont, dass Stange auch in wenigen Minuten „torgefährlich“ sei und verwies auf vergleichbare Entwicklungsverläufe früherer Leihspieler wie Nick Woltemade oder Paul Wanner. Der Treffer gegen Düsseldorf liefert nun die passende Untermauerung dieser Argumentation.
Schon vor diesem Wochenende war klar: Eine Rückkehr zum HSV im Winter bleibt trotz der jüngsten Diskussionen unwahrscheinlich. In der Bundesliga könnte man dem Teenager derzeit kaum konstante Einsatzzeiten garantieren. Vielmehr deutet alles darauf hin, dass die Verantwortlichen nach dem letzten Spieltag dieses Jahres neu bewerten werden, ob Elversberg weiterhin der optimale Entwicklungsschritt ist – oder ob Stanges außergewöhnliche Effizienz nach noch mehr Spielzeit verlangt.

