Die 1:4-Niederlage bei der TSG Hoffenheim zeichnete sich aus HSV-Sicht früh ab. Bereits in der 8. Minute gerieten die Gäste in Rückstand.
Es war ein Gegentor, das aus einer Kette kleiner Fehler entstand und nach dem Spiel ausführlich analysiert wurde. Linksverteidiger Miro Muheim sprach dabei offen von einem „Kommunikationsproblem“ in der Defensive.
Ausgangspunkt der Szene war eine zu passive Verteidigung auf dem Flügel. Hoffenheims Wouter Burger wurde an der Seitenlinie nicht konsequent unter Druck gesetzt und kam ungehindert zur Flanke. Diese segelte mit viel Effet in den Strafraum, wo sich Grischa Prömel im Rücken der Abwehr lösen konnte und völlig frei zum Kopfball kam.
Entscheidend war, dass sich mehrere HSV-Spieler an anderen Gegenspielern orientierten. Innenverteidiger Jordan Torunarigha deckte Tim Lemperle am ersten Pfosten, während Muheim zunächst Rechtsverteidiger Vladimir Coufal im Blick hatte.
„Ich sollte ein bisschen weiter bei Coufal stehen, weil der bei Flanken auch immer die Läufe in die Box macht“, erklärte Muheim. Tatsächlich stellte der Tscheche in dieser Situation jedoch keine unmittelbare Gefahr dar. Prömel blieb unbewacht und köpfte ein. „Ich habe gedacht, dass Jordan den nimmt und Luka den Vorderen“, sagte Muheim rückblickend. Eine Fehleinschätzung mit Folgen.
Nur die Raute – Alle News rund um den HSV
HSV-Einsicht: „Waren zu wenig aggressiv“
Auch Trainer Merlin Polzin ärgerte sich über den frühen Rückstand. „Das erste Gegentor fällt zu früh und zu einfach“, stellte er fest. Denn der HSV hatte sich eigentlich vorgenommen, defensiv kompakt zu stehen und über Umschaltmomente zu Chancen zu kommen. Dieser Plan wurde durch das frühe 0:1 mehr oder weniger hinfällig.
Hinzu kam, dass die Abwehrreihe auch bei den weiteren Gegentreffern alles andere als eine gute Figur machte. Beim 0:2 konnte sich TSG-Innenverteidiger Ozan Kabak viel zu leicht aufdrehen, vor dem 0:3 durfte Coufal erneut unbedrängt flanken. „Wir waren zu wenig aggressiv in den Zweikämpfen, auch im tiefen Block“, übte Muheim Selbstkritik.
Am Ende dieser Fehlerserie stand eine deutliche 1:4-Pleite. Gegen eine spielstarke Hoffenheimer Mannschaft verteidigte der HSV über 90 Minuten nicht konsequent genug und bescherte seinem Schlussmann Daniel Heuer Fernandes einen verkorksten Arbeitstag.

