Gegen die TSG Hoffenheim muss der HSV erstmals ohne Dauerbrenner Nicolai Remberg auskommen. Merlin Polzin kündigte nun eine durchaus überraschende Ersatzlösung an.
Der Hamburger SV nimmt am Samstag (15.30 Uhr, Sky) gezwungenermaßen eine bedeutende Veränderung vor. Nicolai Remberg wird die Auswärtspartie aufgrund einer Gelbsperre verpassen. Für den HSV ist das ein bitter Rückschlag. Denn: Remberg ist der einzige Feldspieler, der in dieser Saison noch keine einzige Bundesliga-Minute verpasste. Wer also wird den hanseatischen Vielspieler im Kraichgau ersetzen?
Jonas Meffert, in der Zweitliga-Ära unverzichtbarer Taktgeber und einer der Aufstiegshelden, rückt aller Voraussicht nach anstelle von Remberg erstmals in dieser Spielzeit in die Startelf – trotz bislang magerer 77 Einsatzminuten im Oberhaus.
Vier Jahre lang war Meffert der strategische Fixpunkt des HSV-Spiels. Seine Führungsrolle sowie sein unaufgeregtes Dirigieren des Mittelfelds prägten die Entwicklung der Mannschaft entscheidend. Mit dem Bundesliga-Aufstieg verschoben sich jedoch die Prioritäten. Trainer Merlin Polzin setzt im Oberhaus bewusst stärker auf Physis und Dynamik und vertraut dabei primär auf Remberg, der dieses Vertrauen mit bislang formidablen Leistungen zurückzahlt.
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HSV: Polzin kennt Remberg-Ersatz „seit Sonntagabend“
Die Sperre des formstarken Remberg stellt Polzin nun vor eine Herausforderung, deren Lösung er laut eigener Aussage jedoch schon „seit Sonntagabend“ klar vor Augen hatte. Obwohl der Coach seine Aufstellung offiziell nicht verraten wollte, lässt seine Argumentation keinen Zweifel: Meffert übernimmt. Der 31-Jährige fängt damit seinen direkten Nachfolger gewissermaßen wieder ein.
Alternative Optionen hätte es gegeben. Nicolas Capaldo könnte aus der Innenverteidigung zurück ins Mittelfeld rücken. Und auch Daniel Elfadli ist nach Muskelfaserriss zurück im Training und gehört wieder zum Kader. Doch Polzin bremst: Ein Startelfeinsatz ergebe für den Ex-Magdeburger nach der Pause noch „keinen Sinn“. Meffert hingegen sammelte im DFB-Pokal zuletzt wertvolle Spielpraxis, stand gegen Kiel fast eine Stunde auf dem Platz und verlieh dem davor lahmenden Ballbesitzspiel des HSV dringend benötigte Impulse.
Polzins Fazit bringt die Lage auf den Punkt: „Das einzige Problem bei Meffo ist, dass es die Jungs vor ihm richtig gut gemacht haben.“ Nun bekommt Meffert die Chance, sich wieder ins Gedächtnis von Trainer und Fans zu spielen.

