Die Talfahrt der HSV-Frauen setzte sich am Montagabend fort. Gegen einen abgeklärt auftretenden 1. FC Köln setzte es eine klare Niederlage.
Dabei startete die Auswahl von Liese Brancao vor rund 4.000 Zuschauenden im Volkspark durchaus mutig in die Begegnung. Der erste Angriff der Gästinnen führte jedoch direkt zum 0:1. Martyna Wiankowska zirkelte einen Freistoß aus halbrechter Position in den Strafraum, wo Sandra Jessen einlief und per Kopf zum 0:1 vollendete. Anschließend besaßen die HSV-Frauen zwar mehr Spielanteile, wurden jedoch nur selten gefährlich.
Den besten Abschluss gab Maria Mikolajova ab, deren Freistoß Irina Fuchs um den Pfosten lenkte (24.). Der als Achtplatzierter angereiste 1. FC Köln tat mit der Führung im Rücken nicht mehr als nötig, legte aber dennoch in Minute 36 nach. Ein klug vorgetragener Angriff über Weronika Zawistowska, die für Jessen durchsteckte brachte das 0:2 – gleichbedeutend mit dem Pausenstand.
HSV-Frauen vor hochkarätigen Aufgaben
Trainerin Brancao reagierte in der Pause auf den harmlosen Auftritt ihrer Mannschaft mit einem Dreierwechsel, der sich direkt auszahlte. Nicht einmal 120 Sekunden nach Wiederanpfiff brachte die Co-Produktion zweier Jokerinnen den Anschlusstreffer. Christin Meyer schloss nach Zuspiel von Annaleen Böhler an Fuchs vorbei zum 1:2 ab. Doch wirkliche Spannung kam nicht auf. Die besseren Chancen besaß nämlich weiter Köln – etwa durch Pauline Bremer, die die Kugel an die Latte setzte.
In der 73. Minute führte ein weiterer blitzsauber durchgespielter Konter zum wegweisenden 1:3. Die eingewechselte Adriana Achinska netzte unbedrängt nach Zuspiel der herausragenden Jessen ein. Jene von Achinska bediente Jessen bestrafte in der Nachspielzeit einen weiteren Ballverlust in der Vorwärtsbewegung mit dem 1:4. Damit kassierten die HSV-Frauen im Ligabetrieb die dritte Heimniederlage am Stück und rutschten aufgrund der jüngsten Erfolge der SGS Essen auf einen Abstiegsplatz ab.
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„In der ersten Halbzeit waren wir sehr passiv und haben nicht umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben“, haderte Brancao nach Spielende. Angesichts der zuletzt ernüchternden Resultate sowie des über weite Strecken schwachen Auftritts tat sie sich schwer dabei Positives zu finden, stellte aber fest: „Ich halte meinem Team zugute, dass wir bis zum Schluss gekämpft haben.“ Großer Kampfgeist wird auch in den verbleibenden Begegnungen des Jahres von Nöten sein. Auf die erst einmal siegreichen HSV-Frauen warten die Gastspiele beim FC Bayern und VfL Wolfsburg – den seit Jahren stärksten Mannschaften des Landes.
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