Der Derbysieg des HSV hat eine zumindest kleine Fußnote erhalten. Hintergrund ist die Auseinandersetzung zwischen beiden Teams.
Unmittelbar nach dem Schlusspfiff verwandelte sich die Freude des Hamburger SV über den 3:2-Erfolg in ein hitziges Nachspiel. Und das sogar mit Folgen, die den HSV teuer zu stehen kommen. Denn Mittelfeldspieler Nicolai Remberg wurde wegen seiner fünften gelben Karte nach Abpfiff gesperrt und fehlt am kommenden Samstag im Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim.
Aber was war passiert? Noch ehe die letzten Jubelschreie verklungen waren, entlud sich die Spannung beider Teams vor den Trainerbänken. Aus einem emotionalen, aber regelkonformen Jubel wurde binnen Sekunden eine heftige Rudelbildung. Bremer Spieler fühlten sich von zwei HSV-Profis provoziert, die direkt vor ihrer Bank ausgelassen feierten.
Besonders der 18-jährige Alexander Røssing-Lelesiit, der derzeit verletzt ausfällt, schrie seine Freude mit geballten Fäusten in Richtung der Werder-Bank. Für die bereits frustrierten Gäste war das zu viel des Guten.
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HSV reist ohne Remberg nach Sinsheim
Was folgte, war ein wildes Durcheinander: Schubsen, Schreien, hitzige Wortgefechte. Nur wenige Akteure behielten die Übersicht. HSV-Verteidiger Jordan Torunarigha und Werders Torschütze Jens Stage versuchten zu schlichten, während andere Spieler – darunter auch Remberg – mitten im Gerangel steckten. Schiedsrichter Sascha Stegemann zeigte dem Abräumer aufgrund seines Verhaltens nach dem Abpfiff die gelbe Karte, die nun gleichbedeutend mit Rembergs erster Sperre im HSV-Dress ist.
„Ich habe das alles nicht so ganz mitbekommen. Ich war am Feiern“, sagte Linksverteidiger Miro Muheim später. „Emotionen gehören dazu. Am Ende haben wir gewonnen und sie haben verloren.“
Eines ist also klar: Nach dreijähriger Derby-Pause ist das Nordduell sofort wieder auf die volle Betriebstemperatur gekommen. Doch der HSV muss seinen Triumph nun mit einem leicht bitteren Beigeschmack genießen. Denn in Person von Remberg wird den Rothosen in Sinsheim ein absoluter Stammspieler und Leistungsträger fehlen.

