Der HSV ist Nordderby-Sieger! In einem vor allem in der zweiten Halbzeit spektakulären Schlagabtausch setzte sich der Aufsteiger verdient mit 3:2 durch. Zum Matchwinner avancierte ausgerechnet der eingewechselte Kapitän Yussuf Poulsen.
Im ersten Durchgang waren die Rothosen die druckvollere Mannschaft. Eine erste Torannäherung erfolgte durch einen leicht abgefälschten Distanzschuss von Fabio Vieira (13.). Die beste Chance der Halbzeit gehörte jedoch Rayan Philippe, der eine präzise Flanke von Jean-Luc Dompé am Fünfmeterraum nur mit der Stirn streifte und knapp rechts vorbeiköpfte – eine Riesengelegenheit für den HSV (22.).
Insgesamt wirkten die Gastgeber griffiger, bestimmten Werte wie Ballbesitz und Zweikampfquote teilweise deutlich. Das drückte sich auch in weiteren Torchancen aus: Albert Sambi Lokonga setzte nach einem schnellen Gegenstoß ein kraftvolles Geschoss aus der zweiten Reihe ab, doch Werder-Keeper Mio Backhaus lenkte den Ball stark zur Ecke (39.).
Trotz der Überlegenheit des HSV schlug Bremen unmittelbar vor dem Pausenpfiff zu: Nicolas Capaldo verlor im Spielaufbau fatal den Ball, Romano Schmid reagierte blitzschnell und schickte Jens Stage, der aus 17 Metern trocken ins rechte Eck vollendete (45.). So ging Werder mit der ersten vielversprechenden Offensivaktion in Führung.
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HSV und Werder liefern sich irres Tor-Spektakel!
Der HSV kam schwungvoll aus der Pause und setzte sofort Akzente. Dompé fand Bakery Jatta mit einer präzisen Flanke am zweiten Pfosten, doch dessen Kopfball aus spitzem Winkel prallte an Backhaus ab (54.). Auf der Gegenseite zwang Senne Lynen Daniel Heuer Fernandes mit einem satten Schuss aus 17 Metern zu einer starken Parade – der Ball wäre vermutlich genau unter die Latte geflogen (58.).
Hamburg blieb jedoch am Drücker, und der Ausgleich fiel folgerichtig. Nach einer unübersichtlichen Szene im Strafraum landete Karim Coulibalys Klärungsversuch bei Albert Sambi Lokonga, der nach feiner Bewegung überlegt ins linke Eck einschob (63.). Der HSV drehte die Partie wenig später sogar komplett: Luka Vuskovic verwerte eine gefühlvolle Freistoßflanke von Vieira artistisch per Hacke und brachte das Volksparkstadion mit einem Traumtor endgültig zum Explodieren (75.).
Doch Werder antwortete umgehend: Romano Schmid setzte sich rechts durch und legte quer auf Justin Njinmah, der aus 14 Metern souverän ins rechte Eck vollendete – der 2:2-Ausgleich (78.).
Das letzte Wort hatte jedoch der HSV: Der gerade erst eingewechselte Yussuf Poulsen traf nach überragender Vorarbeit von Miro Muheim zum 3:2. Damit bescherte der lange verletzte Kapitän seinen Farben den heiß ersehnten Derbysieg. Zuletzt triumphierte der HSV in der Bundesliga im April 2016!