Nach der DFB-Pokal-Niederlage gegen Holstein Kiel rätselten viele HSV-Fans vor allem über die Auswahl der Elfmeterschützen. Hat Merlin Polzin die falsche Entscheidung getroffen?
Es waren fast schon dramatische Szenen, die sich am späten Mittwochabend im Hamburger Volksparkstadion ereigneten. Als vierter von potenziell fünf Schützen lief der 20-jährige Aboubaka Soumahoro auf den Elfmeterpunkt zu. Vielen HSV-Fans stand die Überraschung in diesem Augenblick buchstäblich ins Gesicht geschrieben. „Warum ausgerechnet der junge Franzose“, dürften sich viele Anhänger gefragt haben.
Schließlich absolvierte Soumahoro gegen Kiel sein erst zweites Pflichtspiel für den HSV. Nach der 0:5-Niederlage beim FC Bayern zu Saisonbeginn wurde der Youngster in der 99. Minute für Jordan Torunarigha eingewechselt. Dass er sich an diesem Abend noch einmal in einer derart wichtigen Situation wiederfinden würde, hatte Soumahoro vermutlich selbst nicht für möglich gehalten. Der Linksfuß zeigte folglich Nerven und scheiterte mit einem schwach geschossenen Elfmeter an Holstein-Keeper Timon Weiner.
Da Teamkollege Miro Muheim zuvor bereits die Latte getroffen und Phil Harres den letzten Strafstoß der Kieler eiskalt verwandelt hatte, war das Schicksal des HSV besiegelt. Gegen den Zweitligisten ließen die Hausherren die Chance auf das Viertelfinale und 1,7 Millionen Euro Preisgeld liegen!
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Polzin springt HSV-Talent zur Seite!
Was nach dem Abpfiff allerdings noch heißer diskutiert wurde als das eigentliche Ergebnis, war die Auswahl der Elfmeterschützen. Dass der junge Soumahoro in einem derart kritischen Moment als Elfmeterschütze auserkoren wurde, konnten viele HSV-Anhänger in den sozialen Medien nicht nachvollziehen.
Gleiches galt auch für Sky-Reporter Yannick Erkenbrecher. Der 42-Jährige fragte Merlin Polzin im Post-Match-Interview ziemlich unverblümt, warum er Soumahoro als Kandidaten für einen Strafstoß auserwählt habe. Darauf hin entgegnete Polzin: „Abou ist ein super Schütze. Er trainiert es extrem fleißig. Am Ende gehört es auch zum Fußball dazu, dass wir solche Momente erleben. Daraus wird der Junge lernen.“
Doch dabei wollte es der HSV-Coach nicht belassen. „Das ist Einer von uns“, stellte Polzin in aller Deutlichkeit klar und schob hinterher: „Er hat die Verantwortung übernommen und am Ende hat es heute leider nicht gepasst.“

