Nur vier Tage vor dem Nordderby gegen Werder Bremen hat der HSV einen heftigen Dämpfer kassiert. Im DFB-Pokal enttäuschte die Mannschaft über weite Strecken und scheiterte letztlich im Elfmeterschießen.
Das hatte man sich in Hamburg völlig anders vorgestellt: Nachdem der erste Part des Heimspiel-Dreierpacks gegen den VfB Stuttgart noch furios geglückt war, wurden die Rothosen am Mittwochabend heftig auf den Boden der Realität zurückgeholt. Gegen Holstein Kiel scheiterte der Bundesligist nach einem 3:5 im Elfmeterschießen und verabschiedete sich aus dem DFB-Pokal.
Umso ärgerlicher war die Tatsache, dass bis wenige Sekunden vor dem Abpfiff der Verlängerung alles nach einem späten Happy End aussah. Der eingewechselte Bakery Jatta schoss den HSV in seinem ersten Pflichtspieleinsatz seit Januar mit 1:0 in Front (107.) und ließ das Volksparkstadion förmlich überkochen. „Das Momentum war komplett auf unserer Seite, was die Energie angeht“, haderte Cheftrainer Merlin Polzin nach dem Abpfiff im Sky-Interview.
Doch eine Szene machte den Viertelfinal-Hoffnungen der Hansestädter einen dicken Strich durch die Rechnung: Das Foulspiel von Guilherme Ramos am eigenen Strafraum, das zum 1:1-Ausgleich durch Phil Harres führte (118.). „Wir haben in dem Moment mächtig dazu beigetragen, dass diese Freistoßsituation entsteht“, räumte Polzin ein.
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HSV-Dämpfer vor dem Nordderby? Polzin widerspricht!
Es ging also ins Elfmeterschießen, wo der HSV dank eines gehaltenen Elfmeters von Daniel Peretz zunächst im Vorteil lag. Ein Lattentreffer von Kapitän Miro Muheim und ein schwach getretener Strafstoß von Aboubaka Soumahoro bedeuteten jedoch das vermeidbare Ausscheiden. Phil Harres verwandelte den entscheidenden fünften Elfmeter und schoss den Zweitligisten ins Viertelfinale.
Der HSV hingegen verpasste die Chance auf ein Preisgeld von 1,7 Millionen Euro und bekam vier Tage vor dem Heimspiel gegen Werder Bremen einen heftigen Stimmungsdämpfer verpasst. Doch Polzin gab den enttäuschten Anhängern ein Versprechen: „Wir werden am Sonntag definitiv ein anderes Gesicht zeigen. Das Spiel ist abgehakt. Ehrlicherweise geht es jetzt schon weiter und die Vorbereitung auf Bremen beginnt.“

