Nach zehn Bundesliga-Spieltagen grüßt der HSV mit neun Punkten von Tabellenplatz dreizehn. Liegt die Mannschaft damit im Soll?
Bei der Eröffnung des neuen „Athleticum am Volkspark“ erlaubte sich HSV-Sportvorstand Stefan Kuntz am Donnerstag so manchen lockeren Spruch. In der sportlichen Analyse dagegen schlug er ernstere Töne an. Während er das neue Leistungszentrum des Vereins und des UKE würdigte, richtete Kuntz den Fokus klar auf die bisherige Saison und auf das, was seiner Meinung nach nun zwingend folgen muss.
Der HSV steht nach zehn Spieltagen mit neun Punkten auf Platz 13. Das ist solide für einen Aufsteiger, aber aus Sicht des 63-Jährigen längst kein Grund, sich in Komplimenten zu sonnen. „Wir sind jetzt schon öfter mal für ein ganz tolles Spiel gelobt worden und hatten nachher keine Punkte“, wird Kuntz am Rande der Veranstaltung von Bild zitiert. Entscheidend sei etwas anderes: „Mir gefällt der Vortrag, der nachher zu drei Punkten führt.“
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Hat der HSV zu wenige Punkte? Das sagt Kuntz!
Kuntz verwehrte sich nicht gegen Anerkennung für ansehnliche Auftritte, stellte jedoch klar, dass Lob allein kein Ziel sein könne. „Du hörst gerne mal eine Zeit lang Komplimente. Aber – begrenzt auf eine Zeit. Hinterher sollen dann auch Punkte kommen.“ Damit nimmt er die Profis unmissverständlich in die Pflicht: Der teils durchaus gefällige Fußball müsse sich häufiger in den entsprechenden Ergebnissen niederschlagen.
Gleichzeitig blickt Kuntz positiv auf die Entwicklung der Mannschaft und will den bisherigen Saisonverlauf nicht schlechter reden, als er ist. Auf die Frage, ob der HSV angesichts seiner Leistungen zu wenige Zähler gesammelt habe, entgegnete er: „Dafür ist es eine Idee zu früh.“ Vielmehr mache die bisherige Performance Mut, was auf die Qualität der Neuzugänge, die klare taktische Handschrift und eine funktionierende Teamdynamik zurückzuführen sei.
Großes Lob ging auch an Trainer Merlin Polzin und sein Team, deren Arbeit Kuntz ausdrücklich wertschätzte. Vertrauen, Energie, Klarheit stimmen demnach durch die Bank. Jetzt müssen nur noch konstant die passenden Resultate folgen.

