Einst als eines der größten Sturm-Talente Deutschlands gehandelt, erlebte Fiete Arp beim HSV eine turbulente Zeit. Ein (Negativ-)Erlebnis sticht dabei besonders heraus.
Wenn Fiete Arp heute über den Beginn seiner Profi-Laufbahn spricht, klingt das erstaunlich reflektiert. Und trotzdem merkt man dem früheren Mega-Talent an, dass so manches Erlebte noch immer an ihm nagt.
Mehr als sieben Jahre nach seinem Bundesliga-Debüt hat der Stürmer nun offenbart, welches Erlebnis ihn bis heute am stärksten geprägt hat: der Abstieg 2018. „Das war schon heftig“, erinnerte sich Arp jüngst im Podcast Copa TS. Was er damals im Volkspark erfuhr, war für ihn emotional der „absolute Worst Case“.
Dabei hatte wenige Monate zuvor noch alles mit einem wahren Bilderbuch-Moment begonnen. Am 30. September 2017 stand Arp erstmals im Kader der Profis. Ausgerechnet im Nord-Derby gegen Werder Bremen durfte er vor heimischer Kulisse mitmischen.
Doch statt Euphorie überwog blanke Nervosität. „Ich habe mir den ganzen Tag in die Hose geschissen“, erzählt er. Schon im Training sei er damals völlig überfordert gewesen. „Bei jedem einzelnen Ballkontakt“, so Arp, „hatte ich Schiss.“ Trotzdem schickte ihn Markus Gisdol kurz vor Schluss aufs Feld. Sein erster Ball sprang laut eigener Aussage zwölf Meter weit weg, der Abpfiff kam einer Erlösung gleich.
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Arp drückt dem HSV noch immer die Daumen!
Sportlich ging es für Arp im Anschluss allerdings steil bergauf. Tore gegen Hertha BSC und de VfB Stuttgart machten ihn über Nacht zum Hoffnungsträger einer Mannschaft, die knietief im Tabellenkellersteckte. Doch der Druck war enorm. „Wir waren vollkommen abstiegsbedroht“, sagt Arp. Dass es in dieser Phase um das nackte Überleben des Vereins ging, habe ihm ironischerweise sogar geholfen: „Ich habe mir damals mehr Sorgen um den HSV gemacht als um mich.“
Umso härter traf es ihn, als der Klassenerhalt im Mai 2018 endgültig außer Reichweite war. „Vom Fußballgefühl her war das mit Abstand das Schlimmste“, so Arp. „Wir waren so weit weg vom rettenden Ufer, da hätte es ein Wunder gebraucht.“
Heute spielt der mittlerweile 25-Jährige in Dänemark bei Odense BK. Und trotz teils dramatischen Erlebnissen – inklusive des Chaos-Abgangs zum FC Bayern – verfolgt er den HSV auch weiterhin aus der Ferne. „Wenn Ransford Königsdörffer in der Nachspielzeit zum 1:1 gegen Borussia Dortmund trifft, dann kannst du davon ausgehen, dass in Dänemark jemand von seinem Sofa aufspringt“, erzählte Arp lachend. Er ist und bleibt also ein HSV-Fan.

