Der HSV-Kader veränderte sich nach dem Aufstieg merklich. Gehalten werden sollte Leistungsträger Ludovit Reis, den es jedoch zum FC Brügge zog.
Am gestrigen Montag wurde der zentrale Mittelfeldspieler wieder am Volkspark vorstellig. Er verbrachte bereits das gesamte Länderspiel-Wochenende in Hamburg und stattete schließlich seinem Ex-Klub einem Besuch ab. Dem aktuellen Team gehören trotz des größeren Umbruches noch 18 ehemalige Mitspieler an. Zudem gleicht Trainerstab dem aus der abgelaufenen Spielzeit. „Ludo war spontan da, das wusste ich auch nicht. Er hat uns alle überrascht“, sagte Chefcoach Merlin Polzin (via Mopo).
Unter seiner Leitung lief Reis zur Hochform auf, trug zudem in vielen Begegnungen die Kapitänsbinde, da der eigentliche Chef Sebastian Schonlau zumeist auf der Bank Platz nehmen musste. Zurück auf dem Trainingsplatz am Volkspark hielt der Niederländer eine kurze Ansprache an die Mannschaft. „Er hat gesagt, dass er natürlich alles verfolgt, dass es ihm gefällt, wie die Mannschaft arbeitet und sich entwickelt, und dass er immer gern hier ist“, berichtete Polzin.
Reis bezeichnet Volksparkstadion als „Wohnzimmer“
Die Verbindung dürfte angesichts vieler emotionaler Jahre voller Höhen und Tiefen noch lange bleiben. „Er wird auch immer ein Teil von uns sein – dafür hat er zu viel geleistet und dafür mögen wir ihn auch zu gern“, betonte Polzin. Reis wechselte 2021 aus der zweiten Mannschaft des FC Barcelona zum HSV und entwickelte sich direkt zum Stammspieler. Zweimal schnupperte der HSV am Aufstieg und scheiterte erst in der Relegation, ehe ein enttäuschender vierter Platz folgte.
Unter Polzin schafften die Rothosen den erlösenden Schritt zurück ins Oberhaus. Im Aufstiegsspiel gegen Ulm (6:1) gelang Reis der wegweisende Ausgleichsstreffer. Nach Abpfiff führte er die ausgiebigen Feierlichkeiten an. Beim Blick aufs Volksparkstadion spricht der 25-Jährige auch einige Monate nach seinem Abgang noch vom „Wohnzimmer“. Obwohl er sich offenkundig mit Verein und Stadt identifizierte und in den Planungen der Verantwortlichen eine zentrale Rolle spielte, wechselte er zum FC Brügge.
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Nach ordentlichem Start wurde Reis durch eine altbekannte – schon in Hamburg auftauchende – Schulterverletzung aufgehalten und konnte seinen Traum von Champions-League-Einsätzen noch nicht verwirklichen. Aktuell befindet er sich in der Reha und arbeitet akribisch auf sein Comeback hin, das zu Beginn des neuen Jahres geplant ist.
Foto: Getty Images

