Als Sportdirektor lenkte Jonas Boldt fünf Jahre lang die Geschicke des HSV. Mit Blick auf die letzten Transfers seines Ex-Klubs äußerte er allerdings Vorbehalte.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat sich der Hamburger SV in der Bundesliga erstaunlich schnell zurechtgefunden. Das späte 1:1 gegen Borussia Dortmund bescherte den Hanseaten den neunten Punkt im zehnten Spiel, was aktuell gleichbedeutend mit Tabellenplatz 13 ist.
Besonders bemerkenswert: Dieser solide Start gelang trotz eines radikalen Umbruchs im Sommer. Gleich 13 Abgänge mussten verkraftet und zwölf Neuzugänge integriert werden. Zudem passte Trainer Merlin Polzin den Spielstil an die veränderten Anforderungen der Bundesliga an. Das Credo lautete: Weniger Ballbesitz, dafür mehr Intensität im Spiel gegen den Ball.
Nur die Raute – Alle News rund um den HSV
Boldt: HSV-Sommer verlief „etwas holprig“
Doch trotz der durchaus positiven sportlichen Zwischenbilanz äußert sich Ex-Sportvorstand Jonas Boldt zurückhaltend. In seiner Kolumne im kicker attestiert er seinem früheren Arbeitgeber eine „etwas holprige“ Transferperiode. Vor allem das verlorene Derby gegen den FC St. Pauli (0:2) Ende August sei für ihn ein Indikator dafür gewesen, dass im Sommer nicht alles optimal gelaufen sei. Erst der späte Druck habe dazu geführt, nochmals auf dem Markt aktiv zu werden.
Boldt erkennt zwar an, dass mit Luka Vušković, Albert Sambi Lokonga und Fabio Vieira gleich drei Last-Minute-Transfers für einen echten Qualitätszuwachs gesorgt haben. Doch genau hier setzt seine Kritik an. Denn zwei dieser Zugänge sind lediglich ausgeliehen. „Ob es zu der Strategie passt, nachhaltig etwas aufzubauen, bleibt abzuwarten“, merkt er kritisch an.

