Nach neun Spieltagen rangiert der HSV aktuell auf dem 13. Tabellenplatz. Doch eine (unvorteilhafte) Statistik führen die Rothosen an!
Auf diesen Wert wird im Volkspark wohl niemand stolz sein: Kein Team der Bundesliga musste in dieser Saison bislang so viele Platzverweise hinnehmen wie der HSV. Ganze viermal schickten die Unparteiischen einen Spieler der Rothosen vorzeitig unter die Dusche – einmal nach einer direkten roten Karte, dreimal nach gelb-rot.
Damit führt die Mannschaft von Trainer Merlin Polzin das unrühmliche Ranking der Platzverweise derzeit vor dem 1. FSV Mainz 05 (3) an. Zum Vergleich: Die meisten anderen Klubs der Liga haben bislang maximal ein bis zwei Platzverweise kassiert. Acht Vereine beendeten sogar jede Partie in voller Besetzung.
Insgesamt sammelte der HSV bislang 21 Karten (17 davon gelb), was im Ligavergleich immerhin „nur“ für Rang sechs reicht. Dennoch zeichnet sich ein klares Muster ab: Die Hamburger gehören definitiv zu den aggressiver auftretenden Teams. Das belegt auch der Wert von insgesamt 116 Fouls am Gegner, was in dieser Kategorie gleichbedeutend mit Rang vier ist.
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Hat der HSV ein Disziplin-Problem?
Besonders bitter: Die vielen Platzverweise gehen naturgemäß mit einer sportlichen Schwächung einher. Gegen Borussia Dortmund (Samstag, 15.30 Uhr) wird der HSV beispielweise auf Fabio Vieira und Immanuel Pherai und somit auf zwei Spielmacher gleichzeitig verzichten müssen. Beim Auswärtsspiel in Köln (1:4) flogen beide mit gelb-rot vom Platz.
Zur Wahrheit gehört dabei auch: drei der vier Platzverweise können mindestens mal mit einem Fragezeichen versehen werden. Schon über Vieiras rote Karte gegen Union Berlin (0:0) am 5. Spieltag wurde heftig diskutiert. Auch die jüngsten Entscheidungen von Daniel Schlager verdienen das Prädikat „umstritten“.
Und trotzdem: das Thema Disziplin dürfte mannschaftsintern angesichts von vier Platzverweisen in neun Spielen zunehmend ein Thema werden. So soll Vieira gegen Köln durchaus hartnäckig an seiner gelb-roten Karte gearbeitet haben. „Schon in der ersten Halbzeit kam der Spieler immer wieder zu mir und protestierte. Es hat auch in der zweiten Halbzeit nicht aufgehört. Und irgendwann ist auch bei mir mal eine Grenze erreicht“, erklärte Schiri Schlager nach Abpfiff bei DAZN.

