Am Deadline Day wechselte Fabio Vieira als neuer Hoffnungsträger zum HSV. Aus einem überraschenden Grund ist davon allerdings nur wenig zu sehen.
Nachdem Fabio Vieira gegen den 1. FC Heidenheim (2:1) sein erstes Heimspiel für den Hamburger SV absolvierte hatte, waren sich eigentlich alle Beteiligten einig: Dieser Junge ist anders als fast alle Akteure, die in den letzten Jahren im Volksparkstadion zugegen waren.
Noch besser brachte es Stadionsprecher Christian Stübinger bei Vieiras Auswechslung auf den Punkt: „Ich habe lange nicht mehr so einen Spieler im HSV-Trikot gesehen.“ Damit sollte alles gesagt sein. Mit einer herausragenden Leistung und dem Assist zum vorentscheidenden 2:0 hatte der Portugiese maßgeblich zum ersten Saisonsieg der Hanseaten beigetragen.
Doch blickt man knapp sechs Wochen später auf Vieiras Offensiv-Statistiken, so ist es seitdem bei dieser einen Vorlage geblieben. Seine für Jedermann sichtbaren Qualitäten lassen sich bislang nicht entscheidend in Zahlen ummünzen.
Nur die Raute – Alle News rund um den HSV
Vieira wird dem HSV erneut fehlen
Der Grund dafür ist relativ simpel: Vieira spielt zu wenig! Nach dem ersten Saisonviertel stehen beim technisch hochbegabten Zehner gerade einmal 354 Einsatzminuten zu Buche – also nicht einmal die Dauer von vier vollen Partien.
Hauptgrund ist seine umstrittene gelb-rote Karte gegen Union Berlin (0:0), als Vieira in der Nachspielzeit in Leopold Querfeld reinrauschte und sich dabei selbst verletzte. Die folgenden beiden Begegnungen verpasste er daher sowohl gesperrt als auch angeschlagen. Gegen den VfL Wolfsburg feierte er – zunächst nur als Joker – sein Comeback. Eine Woche später folgte beim 1:4 gegen den 1. FC Köln die Startelf-Rückkehr.
Im Rheinenegiestadion erlebte Vieira jedoch einen bitteren Abend. Sein vermeintlicher Anschlusstreffer zum 1:2 wurde nach minutenlanger VAR-Überprüfung aberkannt. Noch ärgerlicher: In der Schlussphase sah er wegen einer Zeitspiel-Reklamation bei Schiedsrichter Daniel Schlager die gelb-rote Karte – schon seine zweite im HSV-Trikot!
Und auch wenn sich über die Richtigkeit dieser Entscheidung trefflich streiten lässt, hatte Vieira wohl mit Nachdruck an diesem Platzverweis gearbeitet. „Schon in der ersten Halbzeit kam der Spieler immer wieder zu mir und protestierte. Ich bin trotzdem mit dem Spieler in die Kommunikation gegangen, habe ihn darauf hingewiesen, dass er das bitte unterlassen soll. Es hat auch in der zweiten Halbzeit nicht aufgehört. Und irgendwann ist auch bei mir mal eine Grenze erreicht“, erklärte Schlager nach der Partie bei DAZN.
Somit wird Viera dem HSV auch gegen Borussia Dortmund (08.11, 15.30 Uhr) nicht zur Verfügung stehen. Seine mickrige Ausbeute von nur einer Torvorlage bleibt zumindest vorerst also bestehen.

