Der HSV tritt am heutigen Sonntag zum Aufsteigerduell beim 1. FC Köln. Der Gegner hinterließ bislang einen starken Eindruck, wobei der vor nicht allzu langer Zeit auch in Hamburg gefragte Trainer Lukas Kwasniok maßgeblichen Anteil besitzt.
Mit elf Punkten belegt der 1. FC Köln aktuell Rang acht. Möglicherweise fielen die Leistungen sogar noch besser aus, als es die bisherige Ausbeute zeigt. Denn in jeder Begegnung erwies sich der Zweitliga-Meister als vollständig konkurrenzfähig. Bei Borussia Dortmund unterlag er erst in letzter Sekunde mit 0:1. Auch der übermächtige FC Bayern München geriet am Mittwochabend im Müngersdorfer Stadion in Bedrängnis, gewann am Ende auch dank eines Abseitstores zum zwischenzeitlichen Ausgleich noch mit 4:1.
Trainer Lukas Kwasniok gelang es stets, seine Mannschaft ideal auf oftmals von der individuellen Qualität her betrachtet überlegende Gegner einzustellen. Eine Stärke, die ihn bereits beim SC Paderborn auszeichnete. Auch der HSV bekam dies zu spüren und verlor vier von acht Duellen. Sportvorstand Stefan Kuntz zeigte sich derartig beeindruckt, dass er Kwasniok in die Hansestadt lotsen und dafür sogar eine Ablöse von über eine Millionen Euro investieren wollte.
Kwasniok kann mit geplatztem HSV-Wechsel leben
Der 44-Jährige sollte die Nachfolge des im November 2024 entlassenen Steffen Baumgart antreten. Allerdings verweigerte ihm der SC Paderborn zum der Hinserie die Freigabe. Der in Ostwestfalen 2021 kurioserweise auch von Baumgart übernehmende Kwasniok zeigte sich sehr frustriert, sprach sogar öffentlich davon, dass ihm eine „Lebenschance genommen“ wurde. Trotz allem Frust führte er den SCP auf einen starken vierten Platz. Währenddessen setzten die HSV-Verantwortlichen auf Merlin Polzin, dem der langersehnte Aufstieg gelang.
Mit etwas Verspätung stieg auch Kwasniok in die Bundesliga auf. Denn er wechselte aus Paderborn zum 1. FC Köln. „Wenn die Dinge anders gelaufen wären, wäre ich jetzt vielleicht nicht hier und vielleicht auch nicht ganz so glücklich“, so er mit etwas Abstand in einem Interview mit der Sport Bild zu seinem gescheiterten HSV-Wechsel. Daher sei er mittlerweile glücklich damit, dass der SC Paderborn „standhaft geblieben ist“.
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Der viele Lobeshymnen erhaltende Kwasniok glaube, „dass der FC im Moment das Beste“ für ihn sei. Aber auch der HSV hat seitdem eine positive Entwicklung genommen. Coach Polzin schaffte nicht nur den Aufstieg, sondern formte trotz großen Umbruchs schnell, eine vollends konkurrenzfähige Mannschaft, die schon mehr als acht Zähler hätte einsammeln müssen. In Köln soll nach zwei Liganiederlagen am Stück wieder gepunktet werden. Um das Vorhaben umzusetzen, müsste Polzin bessere taktische Lösungen als noch im letzte Duell mit Kwasniok – dem 0:2 in Paderborn – finden.
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