Nach seiner Degradierung wird Robert Glatzel gegen wieder Heidenheim zum Kader zählen. Doch seine Einsatzchancen sind weiterhin nicht allzu hoch.
Im Hamburger Volkspark rumort es um einen der beliebtesten und zugleich wichtigsten Spieler der vergangenen Jahre. Robert Glatzel, Erfolgsgarant aus Zweitliga-Zeiten und Identifikationsfigur, erlebt derzeit sportlich schwierige Zeiten. Bei der 0:1-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg fand sich der Angreifer plötzlich nur noch auf der Tribüne wieder – trotz voller Einsatzfähigkeit. Auch wenn er beim Pokalspiel in Heidenheim (18.30, Sky) wieder im Kader steht, dürfte seine Rolle vorerst die eines Zuschauers und Gelegenheitsarbeiters sein.
Chefcoach Merlin Polzin begegnet der Situation mit kühler Sachlichkeit. „Bobby ist dabei“, betonte er vor der Abreise nach Heidenheim und ergänzte zugleich, dass sich an Glatzels sportlicher Lage nicht viel verändert habe. Der Grund liegt im veränderten Spielstil: Der HSV setzt in der Bundesliga stärker auf Umschaltspiel und hohe Pressingmomente. Und diese Eigenschaften passen eher weniger zum klassischen Strafraumstürmer Glatzel.
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Polzin über Glatzel: „Treffen unsere Entscheidung aus Überzeugung“
Zwar präsentiert sich der Routinier höchstprofessionell und gibt im Trainer weiter alles, doch Polzin hält am neuen Kurs fest. „Wir treffen unsere Entscheidungen aus Überzeugung und nicht aufgrund von Dynamik und Energie, die von außen kommt“, erklärte er mit deutlichen Worten.
Für Glatzel, der erst kürzlich offen über seinen Frust sprach, bleibt die Lage damit unverändert schwierig. Seine sportlichen Verdienste um den Verein sind unbestritten, doch aktuell sind beim Bundesliga-Aufsteiger andere Qualitäten gefragt.
Nach Heidenheim, zwischen 2017 und 2019 seine alten Wirkungsstätte, darf Glatzel zumindest wieder mitreisen. Ob sich diese lange Reise auch in Einsatzzeiten widerspiegeln wird, lässt sich final erst am Dienstagabend beurteilen.

