Am heutigen Samstag tritt der HSV bei RB Leipzig an. Die Bilanz in den bisherigen Vergleichen ist mäßig, wobei der einzige Sieg eindrucksvoll ausfiel.
Seit 2016 gehört der finanziell massiv von Red Bull unterstützte Klub der Bundesliga. Bei vielen Stadiongängern sorgt seine Anwesenheit nicht gerade für Freude. Besonders in den Anfangsjahren gestalteten sie die Proteste gegen Leipzig, das die 50+1 Regel konsequent umgeht, doch sehr ausgiebig. Sportlich hingegen fand sich der Neuling direkt in der Bundesliga zurecht. Schon am dritten Spieltag demontierte er den HSV dank eines überragenden Timo Werner mit 4:0.
Vor dem Rückspiel am 11.02.2017 trennten beide Teams satte 26 Zähler. Während Leipzig als Bayern-Jäger fungierte, befanden sich die Hanseaten wieder einmal tief im Abstiegskampf auf dem Relegationsplatz. Das hielt sie allerdings nicht davon ab im Zentralstadion einen couragierten Auftritt hinzulegen. Schon nach 18 Minuten köpfte der die Hinrunde noch bei RB verbringende Kyriakos Papadopoulos infolge eines Eckballs von Nicolai Müller zum 0:1 ein.
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HSV triumphierte schon einmal in Leipzig
Nach der nächsten Müller-Ecke gab es erneut Grund zum Jubeln. Diesmal vollendete Walace – erst im Winter für fast zehn Millionen Euro (!) gekommen – mit dem Schädel – 0:2. Anschließend verteidigte der damals von Markus Gisdol trainierte HSV äußerst diszipliniert und ließ die hochkarätig besetzte Offensive der Hausherren um Werner, Naby Keita, Marcel Sabitzer oder Emil Forsberg nicht zur Entfaltung kommen.
Der im Sommer nach Hamburg gewechselte Yussuf Poulsen schied derweil schon zwölf Minuten nach seiner Einwechslung verletzungsbedingt wieder aus. Für ihn kam im Übrigen Davie Selke, dessen Laufbahn mittlerweile bekanntermaßen auch eine Verbindung mit dem HSV beinhaltet. An jenem Samstagnachmittag blieb er jedoch glücklos. Die Rothosen hingegen krönten ihren abgeklärten Auftritt mit einem blitzsauber ausgespielten Konter, den der frisch eingewechselte Aaron Hunt in der Nachspielzeit zum 0:3-Endstand abschloss.
RB Leipzig – HSV 0:3 (0:2)
Leipzig: Gulacsi,-Bernardo (71. Schmitz), Orban, Upamecano (31. Poulsen/43. Selke), Halstenberg,-Ilsanker, Demme,-Keita, Forsberg,-Sabitzer, Werner
HSV: Adler,-Sakai, Papadopoulos, Mavraj, Ostrzolek,-Walace, Jung,-Müller, Holtby (90+1. Ekdal), Kostic (83. Diekmeier),-Wood (90+2. Hunt)
Damit fuhr der HSV drei wichtige Punkte im Abstiegskampf ein, die letztlich maßgeblich zur Rettung beitrugen. Erst am letzten Spieltag gelang nämlich der Sprung auf Rang 15 durch einen Last-Minute-Erfolg über den VfL Wolfsburg (2:1). Bis zur Bundesliga-Rückkehr war es in der Tat die letzte Saison mit Freude endende Saison. Denn im Mai 2018 setzte es den Abstieg, woraufhin sechs verpasste Aufstiege am Stück folgten.

Während der Hamburger Zweitliga-Zeit kam es im DFB-Pokal zu gleich zwei Aufeinandertreffen mit Leipzig. Das DFB-Pokal-Halbfinale 2019 entschieden die Sachsen im Volksparkstadion mit 3:1 für sich. Vor exakt drei Jahren gewannen sie das Zweitrundenduell sogar mit 4:0. Der knapp zwölf Jahre das RB-Dress tragende Poulsen traf doppelt. Sollte ihm selbiges Kunststück am heutigen Nachmittag gelingen, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass dem HSV erneut eine Überraschung in Leipzig gelungen ist.
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