Die HSV-Frauen mussten in ihrem zweiten Heimspiel der laufenden Saison eine deutliche Niederlage einstecken. Die ambitionierte TSG Hoffenheim erwies sich am Montagabend als nicht zu bezwingender Gegnerin.
Besonders im ersten Abschnitt dominierten die favorisierten Gästinnen. Frühzeitig traf Dominika Grabowska bereits den Pfosten. Bei den Toren profitierten die Kraichgauerinnen jedoch von kräftiger Hamburger Unterstützung. HSV-Torhüterin Inga Schuldt, die weiterhin die verletzungsbedingt fehlende Laura Sieger vertritt, zögerte beim Abspiel zu lange, sodass die anlaufende Melissa Kössler blocken konnte und der Ball ins Netz flog – 0:1 (19.).
Die Hamburgerinnen hätten beinahe eine schnelle Antwort geliefert. Ein scharfer Distanzschuss von Maria Mikolajova knallte an den Querbalken. Ansonsten dominierte jedoch die TSG, die nach einem Eckball die nächsten Unaufmerksamkeit in der HSV-Defensive ausnutzte. Valesca Ampoorter vollendete unhaltbar für Schuldt zum 0:2 ins linke Eck (27.). Bis zur Pause hätte das Resultat sogar noch deutlich höher ausfallen können. Hoffenheim bot teils sehr ansehnlichen Kombinationsfußball, agierte aber bei der Chancenverwertung inkonsequent.
HSV-Frauen wollen sich im Nordderby zurückmelden
Auch nach dem Seitenwechsel gab die TSG den Ton an, obwohl sie mehr Gegenwehr erhielt. Ein weiterer gelungener Spielzug brachte in der 58. Minute das 0:3 durch Jamilla Rankin. Die Partie war damit frühzeitig entschieden. Dennoch steckten die HSV-Frauen nicht auf und suchten energisch den Weg nach vorne. Den Aufwand belohnte schließlich Melanie Brunnthaler mit einem sehenswerten Kopfballtreffer infolge eines Eckballs von Victoria Schulz (87.).
Hoffenheim stellte aber mit Beginn der Nachspielzeit den alten Abstand wieder her. Kössler – bereits für das Führungstor verantwortlich – setzte auch den 1:4-Schlusspunkt. Somit mussten die HSV-Frauen im zweiten Heimspiel die erste Niederlage einstecken. Sie dürfen sich aber über einen Rekord freuen. Die 4.671 anwesenden Zuschauenden im Volksparkstadion waren gleichbedeutend mit der größten Kulisse, die jemals ein Bundesliga-Montagsspiel besuchte.
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Am Samstag (17.45 Uhr, ARD) werden die HSV-Frauen vor einem wesentlich höheren Publikum auflaufen. Denn sie treten im Weserstadion beim SV Werder Bremen an. Der Kartenverkauf verlief bislang vielversprechend. Der bisherige Höchstwert des Nordrivalen lag bei knapp über 22.000 Zuschauenden und dürfte deutlich verbessert werden. Beide Teams duellierten sich im März des laufenden Jahres im DFB-Pokal-Halbfinale. Vor 57.000 Fans im ausverkauften Volksparkstadion gewann der SVW mit 3:1 nach Verlängerung.
Dementsprechend motiviert werden die HSV-Frauen in die Begegnung gehen. „Wir müssen das Spiel schnell abhaken und den Blick auf das Nordderby am Sonnabend richten“, so Trainerin Liese Brancao bereits kurz nach Abpfiff des Hoffenheim-Spiels. Ähnliche Worte fielen auch von den Fans in Richtung der HSV-Frauen, die allerdings eine Leistungssteigerung benötigen, um Zählbares aus Bremen entführen zu können.
(Foto: Imago)