Seit wenigen Wochen befindet sich der HSV in einer Exklusivpartnerschaft mit dem Wettanbieter bet365. Teilen der Fan-Szene missfällt dieser Deal enorm!
Es war eine Nachricht, die in den hitzigen letzten Tagen der Transferperiode fast schon etwas unterging: Am 29. August verkündete der Hamburger SV über seine Social-Media-Kanäle, eine Dreijahresvereinbarung mit dem britischen Glückspielunternehmen bet365 getroffen zu haben.
„Mit bet365 gewinnt der HSV einen Partner, der sich aktiv für den Spielerschutz und die Förderung verantwortungsvollen Glücksspiels einsetzt“, teilten die Rothosen mit.
Kern der Partnerschaft: Das Logo und die Werbeslogans werden während der Heimspiele im Volksparkstadion auf LED-Werbebanden und Medien-Stellwänden sichtbar gemacht. Außerdem taucht bet365 von nun auf sämtlichen Digitalkanälen des Klubs auf.
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Supporters fordern: „Der HSV muss seiner Verantwortung gerecht werden“
Doch Teile der hanseatischen Anhängerschaft blicken weitaus weniger gelassen auf diese Zusammenarbeit. Der HSV Supporters Club veröffentlichte am Donnerstagmorgen ein Statement, das die Vereinsführung mit scharfen Worten angeht. „Die Partnerschaft widerspricht den Werten unseres Vereins und sendet ein fatales Signal an junge HSV-Fans“, heißt es unter anderem.
Und weiter: „Der HSV versteht sich als Traditionsverein, der Gemeinschaft fördert, Vorbild ist und Verantwortung übernimmt.“ Die Kooperation mit einem weltweit agierenden Wettanbieter passe daher „in keiner Weise“ zum eigenen Selbstverständnis.
Der Supporters Club verweist dabei auf Studien, wonach alleine in Deutschland über eine Millionen Menschen unter einer Glückspielstörung leiden. Das betreffe insbesondere junge Menschen und könne mit erheblichen Folgen wie Überschuldung oder Privatinsolvenz einhergehen.
„Die Aussagen des Vereins, bet365 sei ein verlässlicher Partner, klingen nach PR-Floskeln statt nach Substanz“, kritisieren die Anhänger und fordern „wirksame und unabhängige Maßnahmen“ zum Spieler- und Jugendschutz. Abschließend wendet sich der Supporters Club mit einer deutlichen Forderung an die Vereinsführung: „Der HSV muss seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden – zum Schutz seiner Fans, seiner Jugendspieler und seiner eigenen Werte. Für echten Sport. Ohne Abzocke.“