Auch nach drei Bundesliga-Spieltagen wartet der HSV noch immer auf seinen ersten Torerfolg. Dieter Schatzschneider führt das vor allem auf die taktische Ausrichtung zurück.
Was sich in der Vorbereitung bereits abzeichnete, ist zur bitteren Realität geworden: Der Hamburger SV tut sich nach seiner Rückkehr in die Bundesliga wahnsinnig schwer. Die erste Zwischenbilanz: Nur ein Punkt, null Tore und satte sieben Gegentreffer aus drei Spielen.
Doch einer, der den HSV bestens kennt, macht Mut und erhebt zugleich deutliche Forderungen. Dieter Schatzschneider, einst gefürchteter Torjäger der Hanseaten und nach Simon Terodde der erfolgreichste Zweitliga-Schütze aller Zeiten, hat sich im Bild-Gespräch zum Saisonstart seines Ex-Klubs geäußert.
„Ich höre immer nur Abwehr, Abwehr, Abwehr. Aber du brauchst Stürmer auf dem Platz“, mahnt der 67-Jährige. Für Schatzschneider ist klar: Mit defensiver Vorsicht allein wird der HSV im Oberhaus nicht bestehen können. Stattdessen müsse Trainer Merlin Polzin endlich sein volles Offensiv-Potenzial entfesseln. „Der Glatzel muss vorn rein. Königsdörffer kann außen spielen. Und Dompé ist eine Waffe, der muss einfach immer spielen.“
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Schatzschneider: „Der HSV hat wirklich super Stürmer“
Tatsächlich saß Glatzel wie schon an den ersten beiden Spieltagen auch in München zunächst auf der Bank, Dompé allerdings stand verletzungsbedingt nicht im Kader. Schatzschneider stellt klar: „Der HSV hat wirklich super Stürmer. Aber du musst sie auch loslassen!“
Der Ex-Torjäger geizt folgerichtig nicht mit weiterer Kritik: „Der HSV ist noch überhaupt nicht in der Bundesliga angekommen. In München hatten sie Glück, dass Bayern wegen der Champions League nicht voll durchgezogen hat.“ Seine Warnung: Wer sich von einem „nur 0:5“ blenden lässt, verkennt die Realität.
Am Samstag (15.30 Uhr, Sky) gegen Heidenheim soll nun der Knoten platzen. Als Siebzehnter stehen die Rothosen gegen die letztplatzierten Heidenheimer bereits unter Druck. Trotzdem ist sich Schatzschneider sicher: „Die Spieler haben die Qualität, um die Klasse zu halten.“