In der Diskussion rund um die Ticketpreise beim HSV hat die aktive Fanszene ein weiteres Mal nachgelegt. Vor allem ein Aspekt wird negativ hervorgehoben.
Abseits des Feldes ist es DAS bestimmende HSV-Thema dieser Tage: Auch mehrere Wochen nach dem Saisonstart sorgen die Ticketpreise weiter für Zündstoff. Obwohl der Klub nach massiven Protesten seiner Fans eine neue Preispolitik mit klaren Obergrenzen eingeführt hat, sehen die organisierten Anhänger des Vereins darin keinen wirklichen Fortschritt. In einem offenen Brief reagierte der „Förderkreis Nordtribüne e.V.“ scharf auf die Maßnahmen
„Die Versprechungen schmelzen im Shop wie unser Kontostand dahin“, heißt es in dem Schreiben. Die Fans werfen der Vereinsführung vor, die angekündigte Preisobergrenze von 89 Euro zu umgehen. Bestimmte Partien würden kurzfristig höheren Kategorien zugeordnet. Besonders beim Derby gegen den FC St. Pauli (0:2) sei mit einer zusätzlichen A+-Kategorie die Grenze ausgehebelt worden. Für die Szene ist das ein klarer Beleg dafür, dass die Faninteressen erneut hinter finanziellen Überlegungen zurückstehen.
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HSV-Fans befürchten Verlust der Vereinsidentität
Der Hintergrund: Auch wenn die günstigsten Tickets mittlerweile etwas weniger kosten als noch in der 2. Bundesliga und Stehplätze bei 18 Euro stabil bleiben, fürchten die aktiven Fans einen schleichenden Wandel. „Wer Champions-League-Preise verlangt, darf sich nicht wundern, wenn die Fans pfeifen, sobald auf dem Platz nicht Champions-League-Fußball geboten wird“, lauter der Vorwurf. Das Fundament der Vereinsidentität, nämlich die Nähe zu den Menschen und die Verwurzelung in Hamburg, drohe verloren zu gehen.
Der Protest der Ultras geht dabei über die Ticketfrage hinaus. Kritisiert werden auch die neuen Trikots mit abgeändertem Wappen und grellen, angeblich vereinsfernen Farben.
Die Anhänger kündigten daher weitere „Antworten aus der Kurve“ an, ohne dabei Details zu nennen. Die klare Ansage: „Es muss sich jetzt etwas bewegen. Wenn der Vorstand aktuell nicht in der Lage ist, diese Aufgabe glaubwürdig und im Sinne der Mitgliedschaft zu erfüllen, dann muss er bereit sein, sich Unterstützung zu holen und diese auch anzunehmen.“
Und trotzdem: Der Förderkreis Nordtribüne erkannte auch positive Veränderungen an. Besonders die Zustimmung zur Gründung eines Supporters Trusts. Auch die Mitgliederversammlung im Juni wird als „wichtiger Moment“ bezeichnet. Man begrüße „die Vorauswahl des Beirats“ und blicke „gespannt auf die Arbeit der Gewählten.“
