Über die tiefgehende HSV-Verbindung von Merlin Polzin ist viel berichtet worden. Nun enthüllte der Coach ein weiteres spannendes Detail.
Merlin Polzin hat es geschafft: Er ist der Trainer, der den Hamburger SV nach siebenjähriger Durststrecke zurück in die Bundesliga geführt hat! Seine Karriere wirkt dabei oft wie ein modernes Fußball-Märchen. Denn bevor der 34-Jährige als Chefcoach im Volksparkstadion an der Seitenlinie stand, war er insbesondere im Jugendalter ein glühender Anhänger des Vereins.
„Die Zeit, mit meinen Freunden an den Wochenenden in die Stadien zu gehen, war ein Stück weit Orientierung für mich als Heranwachsender“, berichtet Polzin im Exklusiv-Interview mit der Sport Bild. Schon als Teenager stand er regelmäßig auf der Nordtribüne, reiste sogar zu vielen Auswärtsspielen. Doch das Geld für die Tickets fiel nicht einfach vom Himmel: Stattdessen suchte er früh nach Wegen, um seine Fan-Leidenschaft zu finanzieren.
„Ich bekam von meinen Eltern Taschengeld, war darüber hinaus als Jugendtrainer tätig und teilte Spielankündigungs-Plakate meines Heimatvereins Bramfelder SV in Supermärkten, beim Schuster oder Gemüseladen aus. Ich bin immer montags mit dem Fahrrad dorthin gefahren und hängte sie auf. Dadurch verdiente ich mir zusätzliches Geld“, erinnert er sich.
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Polzin-Motto: „Wollen für ehrliche und harte Arbeit stehen“
Fleiß und Pragmatismus ziehen sich bis heute durch seine Laufbahn. Schon damals lernte Polzin, dass unermüdliches Engagement die Grundlage für besondere Momente ist . Dieses Motto überträgt er mittlerweile auch auf den HSV: „Wir wollen für ehrliche und harte Arbeit stehen, mit der Stadt Hamburg im Rücken.“
Einmal durfte Polzin sogar als Einlaufkind Bundesliga-Luft schnuppern. Mit nur neun Jahren lief er an der Hand eines Spielers der SpVgg Unterhaching auf. „Wenn man auf den Rasen läuft und sich auf der Leinwand sieht, das war unfassbar. Das hat eine unglaubliche Begeisterung in mir ausgelöst“, schwärmt der gebürtige Hamburger.
Heute steht er dort als HSV-Trainer und lebt den Traum, für den er einst Plakate aufhängte. Der vorläufige Höhepunkt dieses Märchens könnte durch einen Derbysieg gegen den FC St. Pauli (Freitag, 20.30 Uhr) erreicht werden.