Mit seinem späten Ausgleichstreffer rettete Guilherme Ramos den HSV gegen FK Pirmasens in die Verlängerung. Eine Zukunft im Verein besitzt er trotzdem nicht.
Es mutet zunächst ein wenig gewöhnungsbedürftig an: Guilherme Ramos, der Mann, der den Hamburger SV im DFB-Pokal vor der größten Blamage der jüngeren Vereinsgeschichte bewahrte, hat trotz seines Heldenauftritts keine Zukunft an der Elbe.
Beim Pokalduell in Pirmasens schienen die Rothosen schon am Abgrund zu stehen: Der Fünftligist führte bis kurz vor Schluss mit 1:0, der Favorit drohte gleich in der ersten Runde zu scheitern. Dann kam Ramos, eingewechselt in der 85. Minute, und köpfte nur wenige Minuten später (90.+2) zum rettenden 1:1-Ausgleich ein. In der Verlängerung sicherte Königsdörffer (100.) schließlich den 2:1-Erfolg. Statt der Mega-Blamage feierte Hamburg also doch noch das Weiterkommen. Dank Ramos.
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HSV-Zukunft für Ramos? „Ich glaube es nicht“
Trainer Merlin Polzin lobte den Portugiesen im Anschluss ausdrücklich: „Er hat extrem geholfen, war da, als wir ihn gebraucht haben.“ Auch Sportvorstand Stefan Kuntz schwärmte von seiner Einstellung. Doch gleichzeitig ließ er die bittere Wahrheit folgen: „Wird schwer, ich glaube es nicht“, antwortete Kuntz auf die Frage, ob der eigentlich schon aussortierte Ramos nun beim HSV bleiben dürfe.
Der 27-Jährige, bis 2026 unter Vertrag, war zuletzt nach Portugal verliehen, gilt intern als Streichkandidat und bleibt trotz seiner Pokal-Rettung auch weiterhin auf der Abschussliste. Gleiches gilt für Ex-Kapitän Sebastian Schonlau, der in Pirmasens nicht einmal dem Kader angehörte.
Der Grund: Bestenfalls bis zum Saisonstart bei Borussia Mönchengladbach (24. August) will der HSV einen weiteren Innenverteidiger präsentieren. Spätestens dann dürfte der Klub endgültig keine Verwendung mehr für seinen Pokalhelden haben.