Der HSV hätte gegen den KSC einen großen Schritt in Richtung Bundesliga machen können. Doch die Mannschaft agierte in weiten Teilen wie gelähmt.
Und dabei war aus Sicht der Rothosen eigentlich alles für einen außerordentlichen Fußball-Nachmittag angerichtet: Kurz vor Anpfiff wurde live im Volksparkstadion verkündet, dass Ausnahmedribbler Jean-Luc Dompé seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag verlängert hat. „Da denke ich doch, die kommen raus und fressen den KSC erstmal auf“, erklärte Moderator und HSV-Fan Thomas Wagner in der Sky-Sendung „Glanzparade“.
Doch was folgte, war viel eher die pure Ernüchterung. Der Tabellenzweite erarbeitete sich in der gesamten Partie nur eine Großchance aus dem Spiel heraus und agierte auch defensiv immer wieder fahrig und unkonzentriert – so auch im Vorfeld beider Gegentreffer.
„Da waren Spieler dabei, wo ich gedacht habe, dass die morgens ihre Füße nicht gefunden haben“, kritisierte Wagner und machte folgenden Hauptgrund für den gelähmten Auftritt des HSV aus: „Ich habe gestern im Stadion die Angst der Mannschaft gespürt.“
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Wagner fordert stärkere Präsenz von Kuntz!
Dabei habe es für diese Angst eigentlich gar keinen Grund gegeben. „Du hast gegen den KSC positiven Druck gehabt“, findet Wagner. „Weil du sonst immer darauf angewiesen warst, ‚das Spiel müssen wir gewinnen, sonst war’s das.‘ Aber jetzt ist das schlimmste passiert und du hast immer noch drei Punkte Vorsprung und das beste Torverhältnis.“
Die Konsequenz müsse nun sein, dass der erfahrene Sportvorstand Stefan Kuntz noch näher an die Mannschaft heranrückt. „Merlin Polzin, der bisher einen überragenden Job gemacht hat, ist zum ersten Mal in seiner jungen Trainer-Karriere in einer Krise.“ Daher brauche er nun die Unterstützung des Europameisters von 1996, der seit seiner Ankunft beim HSV nur selten im Fokus der Öffentlichkeit stand.
Und so sollte es auch kommen: Kuntz wohnte nach der 1:2-Pleite gegen den KSC sowohl der Pressekonferenz als auch dem Spielerersatztraining am Montag bei und richtete sich mit eindringlichen Worten an die Spieler.
