Jean-Luc Dompé explodierte unter der Leitung von Merlin Polzin förmlich. Der Trainer hat nun ein kurioses Detail über den Aufschwung seines Schützlings verraten.
Er zählt schlicht und ergreifend zu den besten Spielern der 2. Bundesliga: Mit acht Toren und neun Vorlagen besitzt Jean-Luc Dompé einen elementaren Anteil an der aktuellen Tabellenführung des Hamburger SV. Der Franzose ist an guten Tagen eine Ein-Mann-Offensive und kann ein Spiel so sehr an sich reißen wie vermutlich kein zweiter Akteur im Kader der Rothosen.
Doch danach sah es lange Zeit überhaupt nicht aus. Unter Steffen Baumgart konnte sich Dompé nur selten entfalten, musste immer wieder auch auf der Ersatzbank Platz nehmen. Vor allem die mangelnde defensive Einsatzbereitschaft und die immer wieder aufgegriffene Sprachbarriere erschwerten die Beziehung zwischen Dompé und Baumgart.
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Dompé wird „vom Stammspieler zum Führungsspieler“
Spätestens seit dessen Abgang befindet sich der 29-Jährige jedoch in absoluter Top-Form. Ein Gros seiner Torbeteiligungen sammelte Dompé unter der Leitung von Merlin Polzin, der seinem Schützling ein hohes Maß an individueller Freiheit gewährt.
Der Jung-Coach lässt seinen Edeltechniker gewissermaßen an der langen Leine und greift nur ein, wenn es zu gröberen Fehltritten, wie beispielsweise der Verspätung im Vorfeld des Auswärtsspiels bei Preußen Münster kommt.
Bestes Beispiel: Laut eines Berichts der Sport Bild habe Baumgart das von Dompé so sehr geliebte Trainieren mit offenen Schnürsenkeln verboten. Polzin hingegen fährt eine deutlich entspanntere Politik. „Es sind Fußballschuhe, in die man heutzutage reinschlüpft und die ohnehin einen festen, sicheren Halt geben. Wichtig ist, dass es kein Verletzungs-Risiko gibt. Wenn das mit den Schnürbändern letztlich dafür sorgt, dass Jean-Luc am Ende auf einem ganz hohen Niveau trainiert, dann ist das nicht so entscheidend“, wird der 34-Jährige zitiert.
Zudem helfe es dem Linksaußen sehr, dass der HSV mit Co-Trainer Loïc Favé nun auch über ein französischsprachiges Mitglied innerhalb des Trainerteams verfügt. „Die sprachliche Barriere gibt es nicht mehr, seitdem Favé dabei ist. Das ist mit ein wesentlicher Grund für die gute Zusammenarbeit“, erklärt auch Sportvorstand Stefan Kuntz.
Der 62-Jährige betont: „Er hat in der Persönlichkeitsentwicklung einen Schritt nach vorne gemacht. Aus einem Stammspieler wurde ein Führungsspieler.“ Ein Führungsspieler, der kurz davor steht, den ehemaligen Bundesliga-Dino zurück ins Oberhaus zu schießen.
