Vor dem eigenem Publikum ist der HSV derzeit nicht zu bezwingen. Auch Fortuna Düsseldorf sah im Volkspark kein Land und musste sich deutlich mit 1:4 geschlagen geben. Durch einen fast zeitgleichen Patzer des großen FC Bayern dürfen sich die Rothosen nun über eine durchaus beachtliche Bestmarke freuen.
HSV führt Heimtabelle der 2. Bundesliga an
Dass der HSV und der FC Bayern auch nur annähernd in den selben Sphären unterwegs sind, ist mittlerweile schon das ein oder andere Jahrzehnt her. Doch vor dem vergangenen Spieltag hatten die Hamburger und die Münchener eine Sache gemeinsam: Beide Traditionsklubs verloren in dieser Saison noch kein einziges Heimspiel und besaßen in ihrer Liga und im gesamten deutschen Profifußball damit ein Alleinstellungsmerkmal.
Nun ist es nur noch der HSV, der über eben jenes Alleinstellungsmerkmal verfügt. Während sich der Rekordmeister in seinem Jubiläumsspiel gegen den VfL Bochum nach zwischenzeitlicher 2:0-Führung überraschend noch mit 2:3 geschlagen geben musste, fertigte die Truppe von Merlin Polzin Fortuna Düsseldorf nur wenige Stunden später mit 4:1 ab. Vor den eigenen Fans sind die Norddeutschen daher die einzig ungeschlagene Mannschaft in beiden DFL-Ligen!
Kaufen kann man sich an der Waterkant davon selbstredend nur wenig, doch die herausragende Zwischenbilanz wird im unverändert engen Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga immer mehr zu einem absoluten Faustpfand. „Wir haben uns so sehr auf diese Kulisse gefreut, da sind wir immer bereit“, erklärte auch Mittelfeld-Motor Jonas Meffert nach dem Erfolg über Düsseldorf. „Jeder von uns war zu ein 100 Prozent überzeugt, dass wir dieses Spiel gewinnen und 57.000 Andere waren das auch.“ Schon vor zwei Wochen hatte der sechsmalige deutsche Meister mit dem 1. FC Kaiserslautern ein weiteres Top-Team nach Belieben dominiert.
In insgesamt 13 Begegnungen im Volksparkstadion feierte der HSV sieben Siege, holte sechs Unentschieden und rangiert damit auf dem ersten Platz der Heimtabelle. Nur auswärts besitzt der ehemalige Bundesliga-Dino noch Luft nach oben, tat sich zuletzt immer wieder schwer.
Was also muss in den letzten Saisonwochen passieren, damit die Hanseaten auch außerhalb des eigenen Wohnzimmers zuverlässig punkten? Es komme vor allem darauf an, „auch mal länger die Null zu halten“, forderte Meffert auf Nachfrage von Nur die Raute. „Ich glaube, wir lagen jetzt zwei- oder dreimal auswärts 0:1 hinten. Das macht es deutlich schwieriger. Zu Hause kriegst du das ein bisschen leichter gedreht. Auswärts ist es nicht tödlich, aber gegen jeden Gegner dann sehr schwer, wenn du hinten liegst.“
(Photo by Selim Sudheimer/Getty Images)
