Mit einem deutlichen 4:1-Erfolg über Fortuna Düsseldorf hat der HSV eine gelungene Reaktion auf die Niederlage gegen Paderborn gezeigt und sich zurück an die Tabellenspitze gesetzt. Insbesondere ein Hamburger zeigte sich vor 57.000 Zuschauern in absoluter Gala-Form!
HSV dominiert Düsseldorf auf allen Ebenen
War das wichtig! Nach 90 überzeugenden Minuten darf sich der Hamburger SV wieder als Tabellenführer der 2. Bundesliga bezeichnen. Die Rothosen dominierten eine insgesamt chancenlose Fortuna in fast allen Belangen und steigerten sich im Vergleich zum enttäuschenden Auftritt in der Vorwoche in nahezu sämtlichen Bereichen.
Miro Muheim (7.) hatte den Torreigen frühzeitig eröffnet, ehe David Kownacki (18.) völlig aus dem Nichts zum 1:1 traf. Doch die Norddeutschen ließen sich von diesem Rückschlag keineswegs beirren und gingen durch Davie Selke (40.) noch vor der Pause ein zweites Mal in Führung. Nach dem Halbzeitpfiff brachten Adam Karabec (66.) und der eingewechselte Otto Stange (94.) den (fast) nie gefährderten Heimsieg unter Dach und Fach. Der beste Mann auf dem Platz erzielte jedoch keinen Treffer.
Der HSV in der Einzelkritik
Daniel Heuer Fernandes: Beim überraschenden Ausgleich der Fortuna war der Schlussmann chancenlos. Anderweitig wurde er nur wenig gefordert und genoss einen insgesamt ruhigen Arbeitstag. Note: 3+
William Mikelbrencis: Beim jungen Franzosen wechseln sich Licht und Schatten quasi minütlich ab. Offensiv erzeugte Mikelbrencis durch seine dynamischen Tiefenläufe immer wieder Gefahr und hatte gleich zweimal die große Chance auf ein Tor. Defensiv ist er jedoch zuweilen ein Unsicherheitsfaktor und leistete sich einen haarsträubenden Fehlpass, welcher der Fortuna in der 57. Minute beinahe das 2:2 ermöglicht hätte. Note: 3
Daniel Elfadli: Wie schon beim zweiten Tor gegen Paderborn sah Elfadli auch beim zwischenzeitlichen Ausgleich der Fortunen nicht gut aus, verteidigte viel zu hoch und gewissermaßen im luftleeren Raum. Anderweitig präsentierte sich der Libyer jedoch bockstark und brachte mit beherzten Vorstößen immer wieder Dynamik in den Spielaufbau. Note: 2
Miro Muheim: Nach seinem Patzer vor dem 0:1 gegen Paderborn stand Muheim gegen Düsseldorf unter besonderer Beobachtung – und setzte ein absolutes Statement! Sein Linksschuss zum 1:0 war unwiderstehlich und auch im Spielaufbau nahm der Schweizer eine absolute Schlüsselrolle ein. 89 Ballkontakte und eine Passquote von 93 Prozent sprechen in dieser Hinsicht eine klare Sprache. Note: 2+
Jonas Meffert: Der Sechser lieferte eine insgesamt unauffällige Vorstellung ab, was im Regelfall für einen gelungen Auftritt spricht. Und so war es auch: Meffert agierte passsicher und stellte neben seinen deutlich offensiver agierenden Partnern eine zuverlässige Absicherung dar. Note: 3+

Ludovit Reis: Der klare MVP dieser Partie! Reis lieferte die Vorarbeit zum 1:0 und dominierte das Mittelfeld in jeder Phase des Spiels. Der Niederlänger riss 12,24km ab, hatte die meisten Ballkontakte und führte zudem die meisten Zweikämpfe aller Akteure. In dieser Form zählt der 24-Jährige ohne Frage zu den besten Spielern der 2. Liga. Note: 1-
Adam Karabec: Gerade in der Anfangsphase agierte Karabec teilweise zu unpräzise und fiel im Vergleich zum starken Reis merklich ab. Mit zunehmender Spielzeit wurde der Linksfuß immer besser und belohnte sich schließlich mit seinem etwas glücklichen Ping-Pong-Tor zum 3:1. Note: 2-
Emir Sahiti: Sein Startelfeinsatz wurde in den sozialen Medien durchaus kontrovers diskutiert. In der ersten Halbzeit agierte Sahiti immer wieder unglücklich und ließ in der 29. Minute die große Chance auf das 2:1 aus. Nach der Pause steigerte sich der Kosovare jedoch merklich und legte Karabec das 3:1 auf. Dennoch muss er mehr Konstanz in seine Leistungen bringen. Note: 3
Jean-Luc Dompé: Der Linksaußen war von Beginn an stark in die Begegnung involviert, zeigte sich spielfreudig und legte mit einer Ecke den Treffer zum 2:1 auf. Immer wieder fand Dompé gute Lösungen auf engem Raum, sein Solo in der 52. Minute zählte zu den Highlights des gestrigen Abends. In der Schlussphase wollte er es dann mehrfach zu kompliziert machen. Dennoch ein absoluter Aktivposten. Note: 2
Davie Selke: Insgesamt erwischte der Goalgetter nicht seinen besten Tag. Doch das ist absolut zu verschmerzen, denn Selke brachte seine Farben mit dem Treffer zum 2:1 auf die Siegerstraße. Kleiner Wermutstropfen: Aufgrund seiner fünften gelben Karte wird der 17-Tore-Mann das kommende Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg verpassen. Note: 2-
Silvan Hefti (ab der 76. Minute): Der Eidgenosse ersetzte den merklich erschöpften Mikelbrencis und half dabei, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Doch nicht nur das: Hefti bereitete außerdem den Endstand zum 4:1 vor. Note: Keine Bewertung.
Ransford Königsdörffer (ab der 76. Minute): Der Hamburger Edel-Joker konnte nach seiner Einwechslung keine nennenswerten Akzente setzen. Es ist jedoch alles andere als selbstverständlich, mit welcher Energie der neunfache Torschütze seine Bankrolle wahrnimmt. Note: Keine Bewertung.
Fabio Balde (ab der 85. Minute): Nicht wenige Experten hatten das Eigengewächs anstelle von Sahiti in der Startelf erwartet. Die knapp zehn Minuten als Einwechselspieler konnte Balde letztlich nicht gewinnbringend für sich nutzen. Note: Keine Bewertung.
Marco Richter (ab der 85. Minute): Selbiges gilt auch für Marco Richter, der seinen Stammplatz für den Moment an Reis und Karabec verloren hat. Note: Keine Bewertung.
Otto Stange (ab der 90. Minute): Obwohl der Youngster die geringste Einsatzzeit aller Akteure aufwies, sorgte er im Volksparkstadion für den mit Abstand eindrucksvollsten Lärmpegel. Stange agiert mit einem enormen Selbstbewusstsein und entwickelt sich zunehmend zu einer echten Waffe von der Bank. Note: Keine Bewertung.
(Photo by Selim Sudheimer/Getty Images)